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FDP-Anhänger fordern Gegenleistungen für Blutspenden

Berlin (dpo) - Erst gestern hat Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) die Deutschen anlässlich des Weltblutspendertags dazu aufgefordert, mehr Blut zu spenden. Daraufhin haben die wenigen verbliebenen FDP-Anhänger und -Mitglieder angekündigt, dem nur Folge zu leisten, wenn sie dafür hohe Gegenleistungen erhalten.

"Daniel Bahr scheint vergessen zu haben, dass unsere Partei für den freien Wettbewerb steht", beschwert sich der Jungliberale Marco Peschold (21) aus Potsdam. "Da glaubt er doch nicht ernsthaft, dass ich mir quasi Blut für lau vom Staat abknöpfen lasse. Leistung muss sich lohnen und deshalb spende ich nur, wenn ich dafür 100 Euro bekomme – mindestens."
Peschold ist – wie viele andere FDP-Sympathisanten auch – der Meinung, solche Beträge gerade jetzt einfordern zu können, wo die Blutreserven der Krankenhäuser wegen der EHEC-Krise besonders stark dezimiert sind. Immerhin bedeute eine hohe Nachfrage auch immer die Möglichkeit, einen hohen Preis zu verlangen.
Auch der Hotelier August von F., ein langjähriger Unterstützer der FDP, will nichts von Blutspenden wissen. "Ich habe in meinem ganzen Leben schon viel gespendet, aber noch nie, ohne dafür eine direkte Gegenleistung wie eine Mehrwertsteuersenkung oder andere politische Vorteile erhalten zu haben."
Trotz des Wunsches der FDP-Anhänger nach einer Gegenleistung dürften Blutspenden jedoch weiterhin mit einem matschigen Brötchen und einem guten Gefühl entlohnt werden, da – so August von F. – "in Deutschland nach wie vor viel zu viele Sozialromantiker und Kassenpatienten durch Gratisspenden die Preise für Blut verderben".
ssi; Foto oben: Valsts kanceleja, CC BY SA 2.0
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