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War er verrückt? Napoleon hielt sich offenbar für Napoleon

Paris (dpo) - Wissenschaftler des Instituts für Psychologie der Universität Paris Descartes haben herausgefunden, dass Napoleon Bonaparte (1769-1821) unter einer schweren geistigen Störung litt. Demnach habe sich der berühmte französische General, Staatsmann und Kaiser Zeit seines Lebens für Napoleon gehalten – eine Wahnvorstellung, unter der auch heute noch zahlreiche Psychiatrieinsassen weltweit leiden.

Professor Laurent Martin erklärte gegenüber dem Postillon: "Unseren Erkenntnissen zufolge ist Napoleon Bonaparte der erste dokumentierte Fall eines Mannes, der sein Leben in der festen Überzeugung lebte, er sei Napoleon."
Hielt seine Hand stets wie Napoleon: Napoleon
Dabei zeigte Napoleon alle bekannten Symptome. Martin: "Seine Hand steckte er häufig in seine Weste und er trug bei zahlreichen Anlässen einen Zweispitz. Aus Zeitzeugenberichten geht außerdem hervor, dass Napoleon der Überzeugung war, er sei ein großer Feldherr."
In den Jahren 1804 bis 1815 reichten Napoleons Wahnvorstellungen sogar so weit, dass er sich für den Kaiser von Frankreich hielt. Selbst die Namen der beiden Frauen, mit denen er verheiratet war, waren identisch mit denen der Gattinnen Napoleons (Joséphine, Marie-Luise).  Seinen einzigen ehelichen Sohn nannte er - wie könnte es anders sein - ebenfalls Napoleon.
Allein dem Umstand, dass die psychische Erkrankung, sich für Napoleon zu halten, im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert noch völlig unbekannt war, hatte Napoleon es zu verdanken, dass er nicht umgehend ins Hôpital de la Salpêtrière eingewiesen wurde. Stattdessen konnte er die Macht über Frankreich an sich reißen und Europa mit Krieg überziehen.
ssi
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