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Opfer im Nahostkonflikt hoffen auf Spiegel-Cover, das ihnen endlich sagt, wer Schuld hat

Gaza, Jerusalem, Hamburg (dpo) - Nach dem Erscheinen des aktuellen Spiegel-Titelbilds keimt im Nahostkonflikt die Hoffnung. In einer Mitteilung appellierten Angehörige von Opfern auf beiden Seiten an den Spiegel-Verlag, in seiner nächsten Ausgabe den Schuldigen für das Leid in der Region in möglichst großen Lettern auf der Titelseite zu benennen. Nachdem das Magazin in dieser Woche die Schuldfrage beim MH17-Abschuss ein für allemal geklärt hat, sei es nun Zeit, auch an anderen internationalen Brennpunkten Aufklärungsarbeit zu leisten.

Erstaunlich ähnlich: Titelseite des Ex-Arbeitgebers von Spiegel-Hauptstadtbüroleiter Nikolaus Blome
"Wir sind schon sehr gespannt darauf, wen die Recherchen des Spiegel als den schauderhaften Erzbösewicht im Nahost-Konflikt identifizieren, der nur gestoppt werden muss, damit sich alle wieder vertragen", heißt es in dem Schreiben von israelischen und palästinensischen Opferverbänden.
Damit sich der Aufwand für das Magazin auch lohne, wolle man noch in dieser Woche 200 Bilder von Todesopfern an die Spiegel-Redaktion in Hamburg schicken, um die Designarbeit am Cover zu unterstützen.
In einer ersten Reaktion auf die Mitteilung gab der Spiegel-Verlag am Dienstag bekannt, dass in der nächsten Woche eigentlich planmäßig "irgendwas mit den Gefahren des Internets oder Hitler" für die Titelseite angedacht sei. Auch seien derzeit bedauerlicherweise noch zu viele Spiegel-Journalisten in diverse Porträts über Putins Morgentoilette und Lieblingseiscremesorte eingebunden. Zudem wolle man erst noch abwarten, bis sich die "Bild"-Zeitung zu einem eindeutig Schuldigen im Nahostkonflikt bekannt hat, um auch wirklich auf der richtigen Seite zu stehen.
dan, ssi; Idee: fed
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