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Streik der Streikschlichter zerstört Hoffnung auf Einigung im Bahnstreik

Berlin (dpo) - Das ist bitter! Ausgerechnet jetzt, da eine Einigung im Tarifkonflikt zwischen Bahn und GDL zum Greifen nahe schien, hat heute auch die Gewerkschaft der Streikschlichter eine vollständige Arbeitsniederlegung angekündigt. Eine endgültige Schlichtung des Konflikts unter Vermittlung von Matthias Platzeck und Bodo Ramelow ist damit auf absehbare Zeit nicht möglich.

Für mindestens eine Woche hat die Gewerkschaft der Streikschlichter (GdS) ihre Mitglieder, zu denen auch Platzeck (SPD) und Ramelow (Linke) gehören, zum Arbeitskampf aufgerufen. Ab Donnerstag 18.00 Uhr soll demnach deutschlandweit jedwede Vermittlung und Schlichtung in Streikangelegenheiten bestreikt werden.
Streiken: Platzeck und Ramelow
Kernforderung der Gewerkschaft ist eine umfassende Vergütung von Bereitschaftszeiten für Streikschlichter, die oftmals Jahre auf einen Einsatz warten müssen.
Die Streikankündigung der GdS stößt bei Tarifparteien wie Politikern auf scharfe Kritik. "Dieser Streik kommt zur Unzeit und ist für Außenstehende kaum nachzuvollziehen", erklärte Sigmar Gabriel (SPD) am Mittwoch in Berlin. Der Bundestagsabgeordnete Michael Fuchs (CDU) bezeichnet den Streik gar als "unerträgliches Machtspiel einer einzelnen Gewerkschaft". Es sei bedauerlich, dass sich die GdS und die konkurrierende Deutsche Schlichtergewerkschaft (DSG) nicht auf Spielregeln für ein gemeinsames Vorgehen einigen konnten.
Die größte Sorge von Bahn, GDL und Politikern ist derzeit allerdings, dass sich die Streikschlichter beider Gewerkschaften einigen und gemeinsam in einen unbefristeten Streik treten. Dann wäre ein Ende des Arbeitskampfes sowie aller künftigen Streiks völlig unabsehbar, sodass Deutschland im Lauf der Jahre in Armut, Chaos und Anarchie versinken dürfte.
bep, ssi, dan; Foto oben: Shutterstock, Foto Platzeck: Ralf Roletschek, Lizenz: GNU 1.2
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