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Mehrere Verletzte bei Schlägerei zwischen Bandidos und No Angels

Mülheim (dpo) - Erneut ist es gestern im Ruhrgebiet zu einem spektakulären Fall von Bandengewalt gekommen. Offenbar waren mehrere Mitglieder der No Angels gegen Mittag in Mülheim in das Revier der Rockergruppe Bandidos eingedrungen, woraufhin es zu heftigen Auseinandersetzungen kam. Dabei sollen auch Messer, lange Fingernägel und Schlagstöcke zum Einsatz gekommen sein.

Ein großes Polizeiaufgebot mit mehreren Hundertschaften war nötig, um die rivalisierenden Gruppen zu trennen. Die traurige Bilanz: 26 Verletzte, 43 Erschrockene, mehrere zerstörte Motorräder sowie ein zu Bruch gegangener Disco-Nebelwerfer. 13 Personen wurden vorläufig festgenommen. Außerdem sprach die Polizei mehrere Platzverweise gegen Beteiligte aus.

Schon seit Monaten schwelt in Mülheim der Konflikt zwischen den No Angels und den Bandidos, die ihr jeweiliges Gebiet rigoros verteidigen. Wer an diesem Tag zuerst zuschlug, ist bislang nicht geklärt.

Zeugen berichten von chaotischen Szenen. "Die Blonde hat einem bärtigen Rocker mit einem Mikrofon mehrere Zähne ausgeschlagen", erzählt eine Passantin. Ein weiterer Bandido bangt nach einer Stöckelschuh-Attacke derzeit im Krankenhaus um sein linkes Auge.

Für die No Angels ist der Vorfall nur eine Fortsetzung ihres stetigen Abstiegs. Einst als die deutsche Vorzeige-Girl-Group gecastet, haben sie sich inzwischen zu einem bundesweiten Problem entwickelt.

Mittlerweile kontrollieren die No Angels weite Teile der Prostitution und des Drogenhandels in Nord- und Westdeutschland. Außerdem besitzen sie zahlreiche Nachtclubs und betreiben illegale Wetten auf den Ausgang von Casting-Shows.

fed, ssi, dan; Foto [M]: © dpa - Picture-Alliance; Erstveröffentlichung: 16.7.15
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