Cameron fordert EU-weite Umstellung auf Linksverkehr, um Brexit noch abzuwenden

Brüssel (dpo) - Auf dem EU-Gipfel in Brüssel hat der britische Premierminister David Cameron heute erneut klare Forderungen an Europa gestellt, um einen Austritt Großbritanniens aus der Union abzuwenden. Um seinen Mitbürgern zu Hause einen Verbleib in dem Staatenverbund schmackhaft machen zu können, forderte er die EU-weite Umstellung auf Linksverkehr. Andernfalls sei der "Brexit" kaum noch zu verhindern, so Cameron.

"Das britische Volk braucht von der EU ein klares Zeichen, dass es geschätzt und respektiert wird", erklärte Cameron vor den versammelten Staatschefs. "Wenn unsere Bürger sich künftig nicht mehr mühsam umgewöhnen müssten, sobald sie in einem anderen EU-Staat Auto fahren wollen, wäre das ein wichtiger Schritt, um den Verbleib Britanniens in der EU zu gewährleisten."
Steht dieses Schild bald überall in der EU?
Linksverkehr sollte, so die Forderung der britischen Delegation, bis spätestens Januar 2017 überall in der EU gesetzlich vorgeschrieben sein. Zehn Monate sollten mehr als ausreichen, um alle Straßenmarkierungen, Verkehrsleitsysteme, Ampeln und Schilder an die neuen Gegebenheiten anzupassen. Ob kontinentaleuropäische Autohersteller langfristig das Steuer auf die rechte Seite versetzen wollen, bleibe ihnen selbst überlassen.
Letztlich könnten die EU-Bürger Großbritannien sogar dankbar sein, da es in seinem Heimatland zum Allgemeinwissen gehöre, dass es "vollkommen verrückt und unnatürlich" sei, auf der rechten Seite zu fahren, so Cameron.
Ob die übrigen Länder Camerons Forderung nachgeben, ist noch unklar. Doch es ist unwahrscheinlich, dass die Verhandlungen ausgerechnet an einem so winzigen Detail scheitern sollten. In vergangenen Vermittlungsrunden akzeptierte die EU bereits Königin Elisabeth II. als künftiges Staatsoberhaupt der Europäischen Union und stimmte einer Umbenennung des Euro in Pfund Sterling zu.
ssi, dan; Foto Cameron: 360b / Shutterstock.com, Foto rechts: Thjurexoell, CC BY-SA 3.0
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