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Parfüm-Verkäuferin genervt, weil sie ständig nach neuem Duft "FDP" gefragt wird

Köln (dpo) - "Das Zeug wäre der absolute Verkaufsschlager, wenn wir nur welches auf Lager hätten", sagt Sandra Kutz und schüttelt den Kopf. Bereits zum elften Mal wurde die Parfümverkäuferin heute nach dem edlen Herrenduft "FDP" gefragt, der derzeit überall auf Plakaten beworben wird. Doch das Parfüm ist scheinbar unmöglich zu bekommen.

"Gerade vor fünf Minuten kam schon wieder einer und fragte nach dem Parfüm, nachdem er eine Weile das große Werbeplakat betrachtet hatte, das seit ein paar Tagen auf der anderen Straßenseite hängt", berichtet Kutz. Doch wie so viele Kunden davor musste die 27-Jährige den Mann vertrösten.
Diese Parfüm-Werbe-Plakate mit einem abgehalfterten Männermodel in Schwarz-Weiß-Optik hängen in zahlreichen deutschen Innenstädten. Doch in keiner Parfümerie ist "FDP" erhältlich.
Dabei weiß Kutz noch nicht einmal, wie "FDP" riecht. "Ausgehend von den Plakaten, die ja ziemlich direkt mit Freiheit und Sex-Appeal locken wollen, tippe ich auf eine starke Moschusnote und vielleicht etwas Bergamotte, um alles frisch zu halten. Wenn man sich die sinnlosen Slogans wie 'Ungeduld ist auch eine Tugend' oder 'Digital First. Bedenken Second.' anschaut, dann besteht die Zielgruppe wahrscheinlich aus so Bürohengsten, die stark rüberkommen wollen."
Bislang scheint diese Message zu wirken – nur das Parfüm selbst ist nirgends zu bekommen. "Wir haben in den letzten Tagen alles versucht, aber vergeblich", erklärt Sandra Kutz. "Bei uns in der Zentrale tun die so, als gäbe es das Parfüm nicht. Aber das wäre ja Schwachsinn, für etwas, das absolut niemandem etwas bringt, so eine fette Werbekampagne zu fahren."
ssi, dan; Foto oben: Shutterstock, Foto unten: Hersteller
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