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Nach Erdogans Reisewarnung: Hotel auf Sylt pleite, weil türkische Badegäste ausbleiben

Westerland (dpo) - Horst Wippermann ist ruiniert. Nach der Reisewarnung der türkischen Regierung für Deutschland steht der Sylter Hotelier vor der Pleite. Denn seit Freitag bleiben nahezu alle Badegäste aus der Türkei aus. Andere Unternehmen der deutschen Tourismusbranche stehen ebenfalls vor dem Kollaps.

"Seit Freitag gab es haufenweise Stornierungen durch türkische Touristen", erzählt der Unternehmer, der inzwischen Insolvenz beantragen musste. "Fast alle Betten sind leer."
Für ihn kommt die Reisewarnung zur Unzeit: "Ausgerechnet im September, wo traditionell am meisten Türken zum Baden und Quallen-Schnorcheln kommen. Die gehen jetzt natürlich alle nach Dänemark oder Belgien, um dort die Nordsee zu genießen."
Von der deutschen Außenpolitik ist Wippermann enttäuscht. "Frau Merkel und Herrn Gabriel scheint es völlig egal zu sein, dass wir hier ohne türkischen Tourismus ruiniert sind. Jetzt ist es natürlich schon zu spät, aber ich möchte nochmals betonen, dass bei uns alle Türken willkommen sind. Mit der Politik der Regierung haben wir nichts zu tun!"
Die Reisewarnung der türkischen Regierung kommt allerdings nicht von ungefähr: Erst vergangene Woche wurden drei türkische Staatsbürger bei der Einreise ohne rechtsstaatliches Verfahren mit einer hochgezogenen Augenbraue bedacht, als sie ungefragt die Politik Erdogans lobten.
Idee: sha; ssi, dan; Foto: Shutterstock
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