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91% der SPD-GroKo-Befürworter geben "Angst vor Andrea Nahles" als Entscheidungsgrund an

Bonn (dpo) - Die SPD hat sich mehrheitlich für die Große Koalition ausgesprochen. Doch was waren die Beweggründe der Delegierten? Eine direkt im Anschluss an die Abstimmung durchgeführte Umfrage ergab, dass 91 Prozent der GroKo-Befürworter aus Angst vor Andrea Nahles für eine Regierungsbeteiligung der SPD gestimmt haben.

"Ich wollte definitiv gegen eine Fortführung der Großen Koalition stimmen", erklärt etwa ein Delegierter aus dem Ruhrgebiet, der aus Angst vor Andrea Nahles anonym bleiben will. "Aber dann kam diese Furie aufs Podest und schrie mich sieben Minuten lang an. Keine Ahnung, was sie da brüllte, aber mir war klar, wenn ich jetzt nicht tu, was sie will, dann war's das."
Er stimmte anschließend für eine Fortführung der Großen Koalition. "Ja, das war feige. Aber ich habe Frau und Kinder. Die brauchen mich."
Eine weitere Delegierte, die in der Nähe von Nahles saß, gab ebenfalls Angst als Hauptgrund für ihre Entscheidung an. "Nach ihrer Rede lief sie schnaufend direkt an mir vorbei. Ich glaube, ihre Faust war geballt. Als sie dann nach dem Hinsetzen plötzlich einen Baseballschläger vor sich auf den Tisch legte und herausfordernd in die Runde blickte, haben ich und meine Kollegen gar nicht mehr lang überlegt."
Freilich scheint die Furcht vor Andrea Nahles zu überzogen. Immerhin ist sie eine renommierte Sozialpolitikerin. Stutzig machen sollte aber dennoch, dass diejenigen Delegierten, die die Große Koalition ablehnten, seitdem vom Pech verfolgt zu sein scheinen. So wurden seit der gestrigen Entscheidung vier SPD-Funktionäre von einer maskierten Frau krankenhausreif geschlagen, ein bekennender SPD-Linker stürzte unter mysteriösen Umständen aus dem 4. Stock des Willy-Brandt-Hauses und Juso-Chef Kevin Kühnert wurde von einer Regierungslimousine überfahren.
ssi, dan; Foto: dpa
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