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Niederländer geben endlich zu, dass ihre Sprache nur ein ausgefeilter Witz ist, um Deutsche zu veralbern

Den Haag (dpo) - Viele haben es schon lange vermutet, jetzt ist es offiziell: Die niederländische Sprache war nie ernsthaft zur zwischenmenschlichen Kommunikation gedacht. Stattdessen handelt es sich bei ihr um einen ausgefeilten Witz, mit dem die Bewohner des Landstrichs westlich von Nordrhein-Westfalen die Deutschen veräppeln wollten. Tatsächlich sprechen die Niederländer untereinander völlig normales Deutsch, wie die Regierung in Den Haag heute zugab.

"Wir hatten alle unseren Spaß, aber jetzt ist auch mal wieder gut", erklärte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte am Nachmittag in perfektem Deutsch auf einer Pressekonferenz. "Wir haben uns zwar gerne über die dämlichen Gesichtsausdrücke der Deutschen schlappgelacht, die sich Mühe gaben, unsere Witzsprache ernst zu nehmen. Aber auch der schönste Scherz muss einmal zu Ende gehen."

Wie Rutte einräumte, haben die Niederländer erstmals im 17. Jahrhundert damit begonnen, sich einen Spaß daraus zu machen, Besuchern aus Deutschland eine eigene, auf Verballhornung deutscher Wörter beruhende Sprache vorzutäuschen. Ziel der Aktion war neben der eigenen Belustigung, dass sich die Niederländer fortan nicht mehr mit den als unsympathisch und aufdringlich geltenden "Duitsers" (eines der ersten nachgewiesenen Wörter der Fantasiesprache) unterhalten mussten.

Dieses Bild des niederländischen Malers Jan Vermeer van Delft zeigt eine typische Alltagsszene aus dieser Zeit:

"Hallo, schöne Dame. Ich bin der Karl-Heinz aus Düsseldorf. Schönes Wetter heute, nicht?" "Ik kan je niet verstaan."

Nach einigen Jahrzehnten hatte sich der Running Gag verselbständigt. Praktisch alle Niederländer machten mit und wechselten schnell in ihr selbsterfundenes Kauderwelsch, sobald sie auf Deutsche trafen. Selbst Straßenschilder wurden angepasst und Bibliotheken mit Büchern gefüllt.

In den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts gab es zwischenzeitlich erstmals Bestrebungen, den aufwendigen Spaß aufzulösen, doch diese Pläne wurden vom Zweiten Weltkrieg zunichte gemacht.

Erst heute, weitere 70 Jahre später, entschloss sich die niederländische Regierung, im Sinne der Völkerverständigung reinen Tisch zu machen und den derben Scherz zu beenden.

Kurz nach Ruttes Erklärung veröffentlichten Linguisten der Universität Rotterdam die wichtigsten Regeln, nach denen die Niederländer die Deutschen so lange veralberten:

- Niederländische Wörter müssen für Deutsche so albern wie möglich klingen (Beispiel: "bromfiets" für "Mofa", "bollen" für "Kugeln", "sputteren" für "spucken", "piepschuim" für "Styropor", "oorkussen" für "Kopfkissen", "olifant" für "Elefant").

- Unterhalten sich zwei Niederländer, während sich ein Deutscher in Hörweite befindet, sprechen sie nur Kauderwelsch.

- Versucht ein Deutscher, ein niederländisches Wort laut zu lesen, wird seine Aussprache grundsätzlich immer korrigiert, notfalls mit einem willkürlich spontan erfundenen Laut.

- Niederländer müssen stets behaupten, dass sie Deutsch zwar verstehen, es aber nicht sprechen können; stattdessen unterhalten sie sich in der Regel auf Englisch mit Deutschen.

Gegen Ende der Pressekonferenz fragte ein deutscher Journalist den niederländischen Ministerpräsidenten, ob bei dem jahrhundertealten Scherz auch Minderwertigkeitsgefühle angesichts der Unterlegenheit des niederländischen Fußballs gegenüber dem Deutschen eine Rolle gespielt haben könnten. Darauf antwortete Rutte sichtlich erbost: "Wat een grap! De persconferentie is voorbij! Alles wat ik zei is nietig."

ssi, dan; Foto oben: dpa; Erstveröffentlichung: 25.5.18
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