Wegen Kollaboration mit Russland: EU verhängt Sanktionen gegen Astronaut Alexander Gerst

Brüssel, Astana (dpo) - Kein Freudenfest für den Heimkehrer: Wegen seiner Zusammenarbeit mit russischen Kosmonauten wird die EU gegen den deutschen Geophysiker und Astronauten Alexander Gerst Sanktionen erster Stufe verhängen. Die Strafen, die Gerst zum Umdenken bewegen sollen, werden laut EU-Außenbeauftragter Federica Mogherini auch den engsten Kreis des Deutschen treffen. Russland hat die Kollaboration mit dem deutschen Astronauten bereits zugegeben.

Hat 24 Stunden, um die EU zu verlassen: Russland-Freund Alexander Gerst
"Es gibt Zeugenaussagen und Videomaterial, die bestätigen, dass Gerst bei seinem mehrmonatigen Aufenthalt auf der internationalen Raumstation ISS in ständigem Kontakt mit russischen Kosmonauten stand", erklärt Mogherini den Vorwurf gegen den Geophysiker. Außerdem habe sich der 38-jährige Deutsche beim Start sowie bei der Landung sogenannter Sojus-Kapseln russischer Bauart bedient und sich trotz der Ukrainekrise im mit Russland befreundeten Kasachstan aufgehalten.
Gegen 18 Uhr am Montagabend soll Gerst am Köln/Bonner-Flughafen eintreffen, wo er gleich nach dem Gesundheitscheck mit den Vorwürfen und den damit verbundenen Sanktionen konfrontiert werden soll. Neben der Sperrung seiner Auslandskonten wird ihn das Einreiseverbot in die EU besonders treffen, meinen Experten. Die USA wollen mit eigenen Sanktionen nachziehen.
Um laut Außenbeauftragter Mogherini weitere Sanktionsstufen zu vermeiden, darf sich Weltraumfahrer Alexander Gerst bei künftigen Einsätzen im All nur noch auf russlandfreien internationalen Raumstationen aufhalten sowie ausschließlich von Weltraumbahnhöfen in befreundeten NASA-Staaten starten.
fed
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