Saudi-Arabien lobt Deutschland für hartes Vorgehen gegen regierungskritische Blogger

Riad (dpo) - Deutschlands Feldzug gegen "Landesverräter" wird international begrüßt: Salman ibn Abd al-Aziz, der König von Saudi-Arabien, hat heute bei einer Rede im Staatsfernsehen das Vorgehen der deutschen Regierung gegen kritische Blogger ausdrücklich gelobt. Auch Nordkorea, Ägypten, China und Russland signalisierten Wohlwollen angesichts der Ermittlungen gegen die Betreiber von netzpolitik.org.

"Die Maßnahmen der deutschen Regierung gegen staatsfeindliche Blogger sind absolut richtig und entsprechen dem, was wir in Saudi-Arabien schon seit Jahrzehnten praktizieren", so der saudische Monarch in seiner Rede. "Ein Geheimdienstchef, der ganz unverhohlen entscheidet, gegen wen die Justiz vorgeht... Das hat richtig Stil." Unverständnis äußerte der Staatschef lediglich darüber, dass die beiden Blogger Markus Beckedahl und Andre Meister noch nicht in einem Foltergefängnis schmoren.
Sträflicherweise immer noch auf freiem Fuß: Landesverräter mit Spendenkonto
"Ich empfehle Angela Merkel, dass sie ihren Generalbundesanwalt eine Strafe von 1000 Peitschenhieben über die beiden Landesverräter verhängen lässt", rät Salman. "So wirkt sie milde, weil sie nicht die Todesstrafe angeordnet hat – auch wenn die Verbrecher es wahrscheinlich nicht überleben." Außerdem wirke eine Strafe, die öffentliche körperliche Züchtigung involviert, abschreckend auf andere Regierungskritiker.
Neben Saudi-Arabien zeigten sich zahlreiche weitere Länder wie Nordkorea oder der Iran positiv von Deutschlands neuer Härte gegen Blogger überrascht. Aus diplomatischen Kreisen verlautete, man freue sich ungemein, dass man sich von Deutschland nun endlich keine Moralpredigten zu den Themen Menschenrechte oder Pressefreiheit mehr anhören müsse.
ssi, dan; Foto rechts: Sebaso, CC BY-SA 4.0
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