Prähistorische Keule bei Baggerarbeiten freigelegt: Innenstadt von Erkrath evakuiert

Erkrath (dpo) - Im nordrhein-westfälischen Erkrath ist am Nachmittag bei Baggerarbeiten eine Keule aus der Eem-Warmzeit entdeckt worden. Die Polizei hat den Fundort nördlich der Sedentaler Straße abgesperrt und Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes alarmiert. Die angrenzenden Häuser werden derzeit vollständig evakuiert.

Nach Polizeiangaben handelt es sich bei dem Schlagkörper um eine Keule aus der Zeit der Neandertaler, die etwa zehn Kilogramm wiegt. "Im Umkreis von 500 Metern wird jetzt jedes Gebäude geräumt", erklärt ein Sprecher der Polizei vor Ort. Von Sperrungen betroffen sind zudem die Hauptverkehrsadern Schimmelbuschstraße und Sedentaler Straße und die Autobahn A3 in beide Richtungen.
Eine bauähnliche Keule, die bereits 1992 bei Bochum entschärft wurde.
Erst nach der Entschärfung der Keule, die gegen 18 Uhr stattfinden soll, dürfen die Anwohner in ihre Häuser zurückkehren. Denn auch nach mehr als 110.000 Jahren sind Blindgänger aus dem Eem-Interglazial nicht zu unterschätzen.
"Waffen aus dieser Epoche können sehr schnell Platzwunden und Schädelfrakturen verursachen, wenn keine ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden", so der Polizeisprecher. Sollte sich die Entschärfung der Keule als zu schwierig gestalten, soll sie deshalb unter kontrollierten Bedingungen gesprengt werden.
Für die Bewohner der Stadt ist der aktuelle Fund keine Seltenheit: Allein viermal gab es im vorigen Jahr Keulenalarm in Erkrath – meist in einem Neubaugebiet an der Hauptstraße. Erkrath war gegen Ende der Eem-Warmzeit oft Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Neandertalern und Homo Sapiens.
wtö; Foto oben: kaffeeeinstein, CC BY-SA 2.0, Foto rechts: Shutterstock
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