Berlin bietet verlassenes Flughafengelände als nächsten G20-Austragungsort an

Berlin (dpo) - Hamburg war wohl der falsche Austragungsort für den G20-Gipfel – in diesem Punkt sind sich nach den Krawallen am Wochenende die meisten Beobachter einig. Nun hat die Stadt Berlin ihre Hilfe angeboten und ein verlassenes Flughafengelände an der südlichen Stadtgrenze als den perfekten nächsten Austragungsort für einen der kommenden Gipfel ins Spiel gebracht.

"Abgelegen, weitläufig, eingezäunt und mit geräumigen Terminals ausgestattet – dieses in Vergessenheit geratene Gelände bietet die perfekten Voraussetzungen für einen großen internationalen Gipfel", schwärmt Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller. "Außerdem können die Regierungschefs am direkt angrenzenden und voll funktionstüchtigen Flughafen Berlin-Schönefeld mit ihren Flugzeugen starten und landen."
Chaos und Gewalt wie in Hamburg hätte es mit seinem Plan nicht gegeben: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller
Die nötige Infrastruktur wie Hotels, Restaurants, Gepäckausgabebänder und Toiletten ist vorhanden und muss lediglich noch schnell von Staub befreit werden. Als Konferenzräume bietet sich die Hälfte der weitläufigen Abflughallen des Gebäudes an, bei der die automatischen Türen bereits funktionieren.
"Die Hallen haben übrigens auch eine wunderschöne Akustik für Klassik-Konzerte", merkt der SPD-Politiker an. "Da muss man nicht extra eine extravagante 800-Millionen-Euro-Philharmonie errichten, die dann auch noch viel später als geplant fertig wird."
Auch die Sicherheitslage ist laut Müller optimal: Schon mit wenigen hundert Polizisten lasse sich das Areal gegen Demonstranten oder gewaltbereite G20-Gegner verteidigen. Bilder von brennenden Autos oder Barrikaden seien ausgeschlossen, da der Gebäudekomplex über die teuerste Brandschutzanlage der Welt verfüge.
Ob die Politik auf das Angebot aus Berlin eingeht, bleibt abzuwarten. Müller zufolge besteht allerdings keine Eile. "Wir gehen davon aus, dass das Areal noch die nächsten Jahrzehnte zur Verfügung stehen wird."
rmü, ssi, dan; Foto oben: © Alexander Obst / Marion Schmieding, Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, Foto unten: Olaf Kosinsky /konsisky.eu, CC BY-SA 3.0 DE
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