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Chinesische Sonde findet seit 1972 vermissten US-Astronauten auf Mondrückseite

Mond (dpo) - Damit hatte niemand gerechnet: Völlig überraschend hat die chinesische Sonde Chang'e 4 heute auf der Rückseite des Mondes den seit März 1972 vermissten US-Astronauten Chuck Halden entdeckt. Dem mittlerweile 76-Jährige geht es den Umständen entsprechend gut.

Haldens Verschwinden während der Apollo-16-Mission gilt als eines der größten Mysterien der Raumfahrt, wurde von den USA aber bestmöglich vertuscht, um das prestigeträchtige Apollo-Programm nicht zu diskreditieren. Haldens Kollege Charles Duke erinnert sich: "Er drehte kurz vor unserem geplanten Abflug nochmal eine Runde mit dem Lunar Rover, aber kam einfach nicht mehr zurück."
Dem Postillon liegt ein exklusives Video von damals vor, das die Abfahrt Halden zeigt:
Wie der inzwischen 76-jährige Astronaut per Sonden-Mikrofon der chinesischen Raumfahrtbehörde und der zugeschalteten NASA mitteilte, ging ihm, kurz nachdem er die Rückseite des Mondes erreicht hatte, der Sprit aus. "Und nirgends war eine Tankstelle in Sicht", so Halden.
Etwa drei Stunden später verließ die Apollo-16-Landekapsel den Mond – ohne Halden. Duke: "Wir konnten nicht länger warten, weil unser Sauerstoff allmählich knapp wurde und außerdem der Super Bowl anstand. Daher flogen wir schweren Herzens ohne Chuck zurück zur Erde." Ein Jahr später wurde Halden von der US-Regierung für tot erklärt.
Tatsächlich irrte Halden jedoch immer noch auf der Rückseite des Mondes umher. "Ich habe mir irgendwann aus Mondgestein und alten Sondenteilen eine kleine Hütte gebastelt und mich irgendwie durchgeschlagen", so der Astronaut. "Ernährt habe ich mich in all den Jahren hauptsächlich von Käse."
Er habe auch versucht, Kontakt zur Erde aufzunehmen. "Nachdem ich in den 80ern endlich einen Weg zur erdzugewandten Seite gefunden habe, wollte ich mit meiner Taschenlampe auf mich aufmerksam machen. Ich morste immer wieder S.O.S." Doch anstatt Hilfe zu senden, habe lediglich die deutsche Popgruppe "Die Prinzen" ein Lied daraus gemacht. "Da habe ich eigentlich innerlich aufgegeben", so Halden, der sich anschließend wieder auf die Rückseite des Mondes zurückzog, wo er heute überraschend gefunden wurde.
Nun will die NASA schnellstmöglich eine neue Mission zum Mond organisieren, um Halden zurückzuholen. "Leider wird es noch ein wenig dauern, bis wir wieder zu einer derart komplexen Mission imstande sind", erklärte ein Sprecher der Raumfahrtbehörde. Spätestens 2026 soll es aber so weit sein.
dan, ssi; Foto: Shutterstock
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