Schock-Statistik! 72% aller lieben Grüße bleiben unausgerichtet

Leipzig (dpo) - Es klingt wie in einem Alptraum: Laut einer Studie der Universität Leipzig werden mehr als 70 Prozent aller schönen oder lieben Grüße, die wir unseren Freunden oder Verwandten mitgeben, nicht ausgerichtet. Allein in Deutschland gehen auf diese Weise jährlich rund 728 Millionen Grüße verloren.

"Für Millionen Deutsche, die gutgläubig ihre Grüße weitergegeben haben, ist das ein schockierender Vertrauensbruch", stellt Kommunikationswissenschaftler Adrian Fehger fest. "Umso schockierender durch den Umstand, dass sich die Täter meist im unmittelbaren Freundes- oder Familienkreis befinden."
Ökonomen schätzen, dass durch nicht weitergegebene Grüße jährlich ein Schaden von mehr als 40 Millionen Euro für die Volkswirtschaft entsteht.
"Dennoch gilt das Unterschlagen von lieben oder schönen Grüßen in weiten Kreisen der Gesellschaft leider immer noch als Bagatelle und wird im Zweifelsfall schlicht geleugnet oder belächelt", so Fehger.
Aus juristischer Sicht handelt es sich dabei keineswegs um eine Lappalie: "Niemand kann Sie zwingen, einem Dritten schöne Grüße auszurichten", erklärt die Juristin Charlotte Kiriasi. "Aber wenn Sie jemand darum bittet, Sie zusagen und Ihr Versprechen dann nicht einhalten, handelt es sich um Betrug und sie können strafrechtlich belangt werden." Solche Fälle können bis zu 1000 Euro Bußgeld pro nicht übermitteltem Gruß nach sich ziehen.
In einem extremen Fall musste ein Mann aus Düsseldorf sogar für sechs Monate ins Gefängnis. Er hatte mehr als 40 Grüße nicht nur vor den versprochenen Empfängern zurückgehalten, sondern sie eigenständig an andere - teils völlig fremde - Personen weitergegeben.
Die Juristin rät daher, sich das Versprechen, Grüße auszurichten, immer schriftlich geben zu lassen. "Andernfalls steht oft Aussage gegen Aussage. Dann sind die Grüße oft unwiederbringlich verloren."
dan, ssi; Idee: kko
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