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Weil sie ihr Handy immer so halten: Forscher vermuten, dass Jugendliche Gehörsinn am Kinn entwickelt haben

Berlin (dpo) - Es ist die einzige logische Erklärung: Biologen der Humboldt-Universität Berlin vermuten, dass Jugendliche einen Sinn für Gehör am Kinn entwickelt haben. Anders sei nicht zu erklären, warum junge Menschen ihre Smartphones beim Telefonieren waagrecht vor das Gesicht halten, so die Wissenschaftler.

"Wir haben es hier offenbar mit einer mysteriösen biologischen Mutation zu tun", erklärt Dr. Marianne Schwartze, die mit ihrem Team seit Monaten zu dem Thema forscht. "Menschen unter 25 sind nachweislich in der Lage, ganze Gespräche zu führen, bei denen sich die zugehörige Geräuschquelle nur Zentimeter von ihrem Kinn entfernt befindet."
Die Theorie der Biologen: Aus bisher ungeklärter Ursache ist die Haut im Kinnbereich von jungen Menschen in der Lage, Geräusche differenziert wahrzunehmen. "Wir vermuten, dass dazu feinste Härchen auf der Hautoberfläche genutzt werden, die durch Schallwellen in Schwingung versetzt werden."
Wie es zu der Mutation kam, ist bislang völlig unbekannt. Als sicher gilt jedoch: Die Ohren von Jugendlichen haben sich als Hörorgan fast vollständig zurückgebildet. "Da gibt es kaum Zweifel", so Dr. Schwartze. "Denn erstens: Wenn das nicht so wäre, würden sie ihre Handys ja ans Ohr halten wie jeder normale Mensch. Und zweitens: Unsere Tests mit Sätzen wie 'Hilf mir mal bitte in der Küche' oder 'Räum dein Zimmer auf' haben eindeutig gezeigt, dass Jugendliche auf den Ohren so gut wie taub sind."
dan; Foto: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 23.8.19
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