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Wer salutiert, kann auch kämpfen: Türkische Nationalspieler an die Front versetzt

Paris, Ras al-Ayn (dpo) - Mehrere Spieler der türkischen Nationalmannschaft wurden heute mit sofortiger Wirkung von der türkischen Armee zwangsrekrutiert und nach Nordsyrien an die Front entsandt. Zuvor hatten sie bei EM-Qualifikationsspielen ihre Kriegsbegeisterung demonstriert, indem sie nach Toren eifrig salutierten.

"Sie haben gezeigt, dass sie lieber für ihr Vaterland kämpfen wollen, als dumm für ein paar Millionen Euro einem Ball hinterherzurennen und ein Leben im Luxus zu führen", erklärte Armeesprecher Bülent Durmaz. "Das ist sehr ehrenvoll und für uns daher eine Selbstverständlichkeit, dass wir sie sofort dahin schicken, wo es zur Sache geht."
Schließlich seien sie im besten Soldatenalter und in hervorragender körperlicher Verfassung.
Tatsächlich sollen Merih Demiral und seine Mitspieler inzwischen in einem umkämpften Vorort von Ras al-Ayn angekommen sein, wo sie derzeit fleißig und überaus patriotisch salutieren. Auch auf Kurden sollen sie bereits geschossen haben – zum Glück bislang nur mit einem Fußball.
Da es unwahrscheinlich ist, dass die sieben an die Front geschickten Fußballer lebendig und unverletzt aus dem Krieg zurückkehren werden, sollen in der türkischen Nationalmannschaft Spieler ihre Plätze einnehmen, die weniger für das Soldatenleben und mehr für das Leben als Profisportler geeignet sind.
ssi, dan; Foto: dpa/Shutterstock
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