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Fake News: BILD behauptet, USA hätten schlimmsten Terror-Kommandeur der Welt getötet, doch Trump lebt noch

Berlin, Washington (dpo) - Fake-News-Alarm bei Deutschlands zweitgrößter Tageszeitung Bild! Auf Bild.de erschien heute Morgen die Schlagzeile "US-Militär tötet schlimmsten Terror-Kommandeur der Welt". Doch wie eine Gegenrecherche des Postillon ergab, ist der derzeit amtierende US-Präsident Donald Trump nach wie vor am Leben.

Demnach erfreut sich Trump bester Gesundheit. Für einen Putsch des US-Militärs gegen die eigene Regierung gibt es keinerlei Belege. Tatsächlich ist Trump sogar fit genug, um riskante Drohnenangriffe im tausende Kilometer entfernten Ausland anzuordnen.
Bei dem Getöteten handelt es sich dagegen um den iranischen Kommandeur Ghassem Soleimani, der als ranghoher Militär und Al-Quds-Anführer zwar sicherlich zahlreiche Menschenleben auf dem Gewissen hat, mit den zehntausenden Toten, für die die US-Regierung allein seit Ende 2016 in aller Welt verantwortlich ist, aber nicht annähernd mithalten kann.
"Seit Jahrzehnten ermorden das US-Militär und seine Verbündeten weltweit mit großem Abstand am meisten Menschen. Somit ist der jeweils amtierende US-Präsident automatisch stets der schlimmste Terror-Kommandeur der Welt", erklärt Friedensforscher Ferdinand Aug. "Trump hat zwar bislang keine neuen Kriege begonnen wie etwa George W. Bush, aber in seiner Amtszeit ist die Anzahl ziviler Opfer gegenüber der ohnehin schon hohen Zahl unter Obama noch weiter gestiegen. Das sollte man selbst als Bild-Journalist wissen."
Tatsächlich ist es nicht einfach, die genaue Zahl der Menschen zu ermitteln, die Terror-Kommandeur Trump auf dem Gewissen hat. Der Plattform Airwars zufolge starben seit seinem Amtsantritt allein im Irak und Syrien rund 3000 Zivilisten durch die USA und ihre Verbündeten; in Afghanistan waren es allein im ersten Halbjahr 2019 über 700 Tote - mehr als durch Taliban und IS zusammen. Im Jemen wurden mindestens 20.000 Zivilisten mithilfe von US-Unterstützung getötet. Dazu kommen zahlreiche weitere Konflikte in Afrika, Südamerika und Asien. Nimmt man Trumps Vorgänger Obama (Drohnenkrieg) und Bush (Afghanistankrieg, Irakkrieg) dazu landet man schnell im sechsstelligen Bereich.
Warum die Bild-Zeitung diese Falschinformation vom Tod des US-Präsidenten verbreitete, ist bislang noch unklar. Allenfalls bewusstes Stiften von Verwirrung oder journalistisches Unvermögen erscheinen derzeit realistisch. Immerhin galt bislang als ausgemacht, dass das Blatt Sympathien für das Terrornetzwerk der USA hegt.
ssi, dan
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