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Ultras wollen künftig Affenlaute gegen Hopp einsetzen, weil es dafür keinen Spielabbruch gibt

München, Hoffenheim (dpo) - Kehrt bald wieder Frieden ein in der Bundesliga? Nach dem harten Vorgehen von DFB, DFL und Vereinsspitzen gegen Schmähplakate, auf denen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp als "Hurensohn" beschimpft wurde, kündigten Fangruppierungen an, künftig auf im Stadion anerkanntere Beleidigungspraktiken zurückzugreifen: dem Äußern von Affenlauten und rassistischen Schmähungen.

"Als Fußballfans ist es natürlich nicht in unserem Sinne, dass Spiele abgebrochen werden, nur weil wir Dietmar Hopp beleidigen wollen", so ein Sprecher der Münchner Ultra-Gruppierung Schnaxleria. "Daher werden wir künftig ganz pragmatisch von Fadenkreuz-Bildern auf Affenlaute umschwenken, denn dann wird immer brav zu Ende gespielt."
Anstelle von "Hurensohn" wolle man Hopp künftig mit in den Augen des DFB offenbar weniger problematischen Beleidigungen wie "Buschneger", "Kanacke" oder "Polacke" bedenken.
Und tatsächlich: Obwohl rassistische Beleidigungen und Affenlaute immer wieder auf deutschen Fußballplätzen zu hören sind, sobald dunkelhäutige Spieler am Ball sind, wird in der Regel kaum etwas dagegen unternommen. Prominentestes Beispiel in jüngster Zeit war die Nichtreaktion nach Affenlauten gegen Hertha-Spieler Jordan Torunarigha im Pokal gegen Schalke.
Manche befürchten jedoch, dass der Einsatz von Affenlauten gegen den SAP-Milliardär auch nach hinten losgehen könnte. Immerhin könnten derartige Schmährufe auch leicht als "Hopp! Hopp! Hopp!"-Anfeuerungsrufe missverstanden werden.
dan, ssi; Foto: dpa
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