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Nach britischer, südafrikanischer und brasilianischer Mutation: AfD fordert endlich eigenes deutsches Coronavirus

Berlin (dpo) - Großbritannien hat eine, Südafrika ebenfalls und Brasilien sowieso: Die Rede ist von einer eigenen Mutation des Coronavirus. Nun hat die AfD die Bundesregierung scharf kritisiert, weil Deutschland ohne eine eigene Variante des Erregers international immer weiter ins Hintertreffen zu geraten drohe.

"Die USA haben anscheinend sogar schon zwei eigene Corona-Mutationen", erklärte die stellvertretende AfD-Vorsitzende Beatrix von Storch in einer feurigen Rede im Bundestag. "Wie kann das sein? Schläft die Regierung? Uns nimmt doch niemand mehr ernst, wenn wir als eine der führenden Wirtschaftsmächte der Welt keine Mutation vorweisen können."

Deutsche seien darauf angewiesen, sich mit unkontrolliert eingewanderten britischen und südafrikanischen Viren zu infizieren, so Storch, weil "der vermeintliche Innovationsstandort Deutschland es selbst nicht hinbekommt. Peinlich!"

Die Erwartungen der AfD an eine deutsche Virusmutation sind hoch. Man wolle zeitnah ein Virus, das sich flink wie Windhunde verbreite und dabei zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl sei.

Experten dämpfen derweil die Erwartungen: Es sei eher damit zu rechnen, dass eine deutsche Virusmutation international kaum wettbewerbsfähig wäre. Erfahrungsgemäß wäre vor jeder Infektion ein eigener Antrag beim Gesundheitsamt erforderlich. Zudem müsste die deutsche Mutation aus Datenschutzgründen jeden Bürger in einem Opt-In-Verfahren um Erlaubnis bitten, in seinem Körper DNA-Material zu hinterlassen.

pfg, ssi, dan; Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Kira Hofmann; Erstveröffentlichung: 15.1.21
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