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Hamburger Polizei nach Kritik an Auto-Verfolgungsjagd: "Haben wir nur gemacht, weil gerade keine Hundestaffeln, Hubschrauber oder Scharfschützen vor Ort waren"

Hamburg (dpo) - Ein Video, auf dem Polizisten per Auto und zu Fuß einen Jugendlichen in einem Hamburger Park verfolgen, der gegen Corona-Auflagen verstoßen haben soll, sorgt derzeit für Empörung. Nun hat die Polizei Hamburg erklärt, wie es zu den verstörenden Szenen kam.

"Wir sind nur deswegen mit Vollgas und Sirene hinter dem flüchtigen Teenager hergedriftet, weil gerade keine Hubschrauber, Hundestaffeln oder Scharfschützen vor Ort waren, die ihn zügig hätten ausschalten können", so ein Sprecher der Polizei. "Wir hatten also keine andere Wahl."

Natürlich sei es nicht optimal, wenn Polizeibeamten im Auto durch öffentliche Parks rasen und dabei ihre eigenen Kollegen fast überfahren. "Aber angesichts der schweren Delikte des jungen Mannes - Maskenlosigkeit, Umarmungen etc. - konnten wir nicht auf Backup warten und mussten sofort einschreiten. Da muss man dann auch mal in Kauf nehmen, den ein oder anderen Beamten oder Spaziergänger anzufahren. Aber der Verdächtige hatte in diesem Fall ja Glück, dass er jetzt nicht noch Menschenleben auf dem Gewissen hat."

Sicherheitsexperten kritisieren das Verhalten des jungen Mannes ohnehin scharf. "Er hat da ja auch ganz klar zur Eskalation beigetragen. Jeder weiß doch spätestens aus der Verfolgung von Cannabisbesitzern, jungen Migranten oder Demo-Teilnehmern, dass Polizisten nichts mehr provoziert als Jugendliche, die Bagatelldelikte begehen."

Die Polizei Hamburg will nun prüfen, ob Teenager vor Kontrollen künftig nicht generell erst mit einem Beinschuss unschädlich gemacht werden sollten, bevor anschließend in Ruhe beurteilt wird, ob eine Straftat vorliegt.

dan, ssi; Foto: Screenshot
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