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Punkt erreicht, an dem es günstiger ist, Stuttgart um 32 Meter anzuheben, statt Bahnhof zu versenken

Stuttgart (dpo) - Das umstrittene Großbauprojekt Stuttgart 21 verzögert sich immer weiter und wird immer teurer. Kein Wunder also, dass erstmals der Punkt erreicht ist, an dem eine Anhebung der gesamten Stuttgarter Innenstadt weniger kosten würde als die Fertigstellung des geplanten Tiefbahnhofes. Dies geht aus einem neuen Gutachten hervor, das heute veröffentlicht wurde.

Bei der im Gutachten vorgeschlagenen Alternative "Stuttgart 32" würde das alte Stuttgarter Bahnhofsgebäude in seiner derzeitigen Form weitgehend erhalten bleiben. Um dennoch einen unterirdischen Bahnhof zu erhalten, würde jedes einzelne Gebäude, jeder Platz und jede Straße in Stuttgart-Mitte, -Nord, -Ost, -Süd und -West um etwa 32 Meter angehoben und die darunter entstandene Lücke mit Erde, Bauschutt und Juchtenkäfern aufgefüllt werden.
Wird wohl um 32 Meter aufgebockt: Stuttgart
Gutachter Frank Zöllner, der die Studie im Auftrag des baden-württembergischen Verkehrsministeriums durchführte, erklärt: "Das klingt vielleicht kompliziert, wäre aber einfacher, schneller und rund 100 Millionen Euro günstiger, als diesen Albtraum von einem Bahnhof unter die Erde zu bringen."
Die Einsparungen kämen laut Gutachten unter anderem dadurch zustande, dass die benötigten Eisenbahntunnel bei der Aufschüttung Stuttgarts gleich mit eingebaut werden könnten. Auch ein oder zwei neue U-Bahnlinien könnten quasi nebenbei kostengünstig realisiert werden.
Obwohl jeder Stuttgarter für die Zeit der Anhebung seines Wohngebäudes für etwa zwei Wochen ausquartiert werden müsste, ergab eine Blitzumfrage des Meinungsforschungsinstituts Opinion Control eine breite Zustimmung von 94 Prozent für die im Gutachten genannte Alternative. Allerdings nur, weil Stuttgart dann exakt einen Meter höher läge als Freiburg.
ssi; Foto oben: Christian Wiedinger / Shutterstock, Foto unten: Roger Kreja, CC BY-SA 3.0; Erstveröffentlichung: 25.7.13
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