Glassplitter auf dem Boden, die Tür demoliert. Nur langsam kehrt der Alltag in die Königsberger Straße wieder ein. Über fünf Mitarbeiter einer baden-württembergischen Vodafone-Filiale sind Opfer des Datendiebstahls geworden. Laut Geschäftsleitung seien auf den gestohlenen Namensschildern nicht nur sensible Daten wie Vor- und Nachnamen der Angestellten gespeichert gewesen, sondern auch das geschützte Logo des Unternehmens.
Das Versteck, eine Originalverpackung eines Mobiltelefons, war offensichtlich nicht sicher genug: "Als ich morgens in die Schachtel guckte, waren alle Schilder weg", berichtet Sven G., der stellvertretende Filialleiter, der den Laden am Pannen-Morgen eröffnete. Sein Name ist heute provisorisch mit einem silbernen Edding auf der Arbeitskleidung notiert, um dem Kunden weiterhin uneingeschränkten Service bieten zu können.
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Die Datendiebe nutzten eine bisher unbekannte Sicherheitslücke (Schaufenster aus Glas) |
Denn die Mitarbeiter stehen am frühen Morgen unter Schock. "Es ist, als würde ich hier gar nicht arbeiten", erklärt Martina F., die eigentlich für die Smartphone-Abteilung zuständig ist. Sie hat soeben versehentlich einem Kunden ein Handy abgekauft. Auch ihre übrigen Kollegen, ohne Namensschilder von der Kundschaft kaum zu unterscheiden, verschwinden in der Menge. Die Verwirrung ist groß, und der stellvertretende Filialleiter hat Mühe, die Logistik aufrecht zu erhalten.
Was genau die Datendiebe mit ihrer Beute vorhaben, ist bislang noch unbekannt. Die Möglichkeiten scheinen unendlich und reichen von der Eröffnung eines Fake-Vodafone-Ladens bis hin zum Verkauf von überteuerten Mobiltelefonen und Internetverträgen mit unverschämten Laufzeiten auf offener Straße.