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Knochenfund belegt: Frühe Menschen lebten waagerecht unter der Erde

Leicester (Archiv) - Stiegen unsere Vorfahren doch nicht von den Bäumen herab wie bisher angenommen? Britischen Archäologen gelang am Wochenende eine erstaunliche Entdeckung, als sie die etwa 20.000 Jahre alte Leiche eines Mannes freilegten. Die Anatomie und die Lage des Körpers lassen darauf schließen, dass die damaligen Menschen unter der Erde lebten, sich waagerecht fortbewegten und wie Skelette aussahen. Viele Fachbücher müssen nun umgeschrieben werden.

Das Verblüffende an dem Fund mitten in England sind nicht einmal das Alter und der einwandfreie Zustand der Leiche, sondern es ist der dadurch erbrachte Beweis für das waagerechte, unterirdische Alltagsleben des frühen Menschen: "Wahrscheinlich wühlte sich 'George' gerade auf der Jagd nach Regenwürmern oder Wurzeln durch den lockeren Erdboden, als er einem Rudel Maulwürfe zum Opfer fiel", vermutet Archäologe Gordon White, der die Ausgrabungen leitet.
Wie genau sich der Frühmensch unter der Erde fortbewegte, bleibt noch abschließend zu klären. Allerdings dürfte seine schlanke skelettartige Statur dabei von großem Vorteil gewesen sein.

Weitere Ausgrabungen belegen, dass die Frühmenschen in unterirdischen mit Erde gefüllten Gebäuden hausten

Anthropologen diskutieren nun, wie evolutionär sinnvoll das Leben im Liegen war. Doch vieles spricht tatsächlich dafür. So schreiben die Forscher etwa die damals vergleichsweise hohe Geburtenrate diesem Umstand zu. Denn durch die waagerechte Haltung schonten die Menschen nicht nur ihre Gelenke, sondern waren auch prinzipiell jederzeit zum Geschlechtsakt bereit – eine Theorie, die zudem auch das "dämliche Grinsen" von Frühmensch "George" erklären würde.

Ob "George" und seine Zeitgenossen auch liegend geschlafen haben, bleibt noch zu klären.

fed, ssi; Foto oben: Wolf Gang, CC BY-SA 2.0; Erstveröffentlichung: 18.11.13
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