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Berliner Einbrecher traurig, dass er keine Zeit hat, Ankunft von Nationalmannschaft anzuschauen

Berlin (dpo) - Während Hunderttausende Fans auf der Fanmeile die Rückkehr der deutschen Nationalmannschaft bejubeln, muss Klaus L. arbeiten. Dabei hätte sich der 34-jährige Einbrecher viel lieber das pompöse Spektakel im Herzen der Hauptstadt angeschaut, anstatt in den Außenbezirken die Häuser derjenigen ausräumen, die gerade alles versuchen, um einen kurzen Blick auf die Helden von Rio de Janeiro zu erhaschen.

"So ist das eben in meiner Branche", erklärt der mehrfach vorbestrafte L. "Wenn alle auf irgendein Event rennen oder sich auf Mallorca die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, dann müssen wir schuften. So eine Wohnung räumt sich nicht von alleine aus."
Hier wäre L. jetzt gerne: Fanmeile
Man könne die Arbeitszeiten in seiner Branche durchaus mit jenen von Feuerwehrleuten, Ärzten oder Polizisten vergleichen, die bei Großveranstaltungen ebenfalls nur selten freibekommen.
Auch das Finale am Sonntag hat L. weitgehend verpasst. Zu perfekt war die Gelegenheit für "'n paar Brüche, während die Bullen mit besoffenen Fans beschäftigt sind". Wenigstens konnte er die Highlights im Liveticker eines gestohlenen Smartphones verfolgen.
"Ach wissense was? Mein Chef kann mich mal", sagt L., nachdem er die Balkontür eines Obere-Mittelschicht-Hauses aufgestemmt hat. "Da steht ein 60-Zoll-Fernseher. Da schaue ich jetzt noch ein paar Minuten, bevor ich ihn mitnehme. Ist immerhin ein historischer Augenblick."
ssi; Foto oben/rechts: Photographee.eu/360b / Shutterstock
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