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Bisher vergessen: Katholische Kirche spricht Gott heilig

Rom (Archiv) - Ein historisches Versäumnis will die katholische Kirche am kommenden Sonntag korrigieren. Dann soll Gott in einer feierlichen Zeremonie in die Schar der Heiligen der Kirche aufgenommen werden. Katholiken dürfen künftig neben über 6000 Heiligen erstmals auch den Allmächtigen selbst (bald: Sankt Gott) offiziell um Hilfe und Beistand bitten.

Bislang habe man angesichts der großen Zahl katholischer Heiliger schlicht übersehen, dass Gott offiziell noch keiner von ihnen ist, heißt es in einer Erklärung des Vatikan am Dienstag. Deshalb sei die nun am Sonntag stattfindende Kanonisierung des Schöpfers des Himmels und der Erde in größter Eile aus dem Boden gestampft worden.

Auch Jesus könnte bald heiliggesprochen werden. Zunächst will die Kirche jedoch prüfen, ob er es auch verdient hat.

Besonders heikel: Da Gott über keinen Taufschein verfügt, ist er möglicherweise noch gar kein Mitglied der Katholischen Kirche. Deshalb soll er am Sonntag zunächst getauft werden.

Danach soll er in einem neu entwickelten Kombi-Verfahren sowohl selig- als auch heiliggesprochen werden.

Dem von Papst Franziskus angeregten Vorstoß schlägt im Vatikan einiges an Kritik entgegen. So bemängeln ranghohe Kirchenvertreter, dass Gott strenggenommen erst nach seinem Tod heiliggesprochen werden kann. Sie fragen deshalb, ob man mit dem Heiligsprechungsverfahren nicht hätte warten können, bis Gott tot ist.

dan; Foto oben [M]: Michelangelo; Erstveröffentlichung: 1.7.14
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