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Schach-WM: Magnus Carlsen spielt trotz Synapsenzerrung weiter

Sotschi (dpo) - Magnus Carlsen hat bei der Schach-WM in Sotschi eine unangenehme Kopfverletzung erlitten. Wie erst jetzt bekannt wurde, zog sich der Norweger in der sechsten Partie gegen den Inder Viswanathan Anand am Samstag eine schwere Synapsenzerrung in der linken Hirnhälfte zu, als er sich bei einem gewagten Zug verschätzte. Am gestrigen Ruhetag musste Carlsen das Denken daher komplett einstellen, um seine angeschlagenen Synapsen zu entlasten und den Heilungsverlauf zu beschleunigen.

Das Missgeschick unterlief dem Norweger nach dem 26. Zug der sechsten Partie, als er seinen König auf d2 statt d1 rückte, um seine Bauern zu schützen. "In dem Moment, in dem ich die Figur losgelassen habe, habe ich gemerkt, dass da was in meinem Kopf gezogen hat", so Carlsen gegenüber dem Postillon. Auch mehrere Neuronen und Zellfortsätze seien bei dem kopfzerbrecherischen Manöver in Mitleidenschaft gezogen worden.
Trotz seiner Blessuren konnte das 23-jährige Schach-Wunderkind die Partie gewinnen, da es Anand nicht gelang, die Verletzung seines angeschlagenen Kontrahenten zu nutzen.
Das WM-Turnier wird Carlsen voraussichtlich zu Ende spielen können, erklärt sein Arzt Thorben Magnussen: "Er hat sich während seines Denkverbots gestern hauptsächlich mit der Lektüre von Twilight-Büchern und der Autobiografie von Boris Becker regeneriert und sich besser erholt, als wir gedacht hatten."
In der kommenden WM-Partie am heutigen Montag wird der Skandinavier lediglich einen kühlenden Kopfverband tragen, der ihn im Spiel nur wenig behindern soll. Ein Umstieg von Schach zum weniger komplexen Spiel "Mensch ärgere Dich nicht" war zuvor von Anand abgelehnt worden.
swo, dan, ssi, fed; Foto oben [M]: Frans Peeters, CC BY-SA 2.0
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