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Pegida fordert Abschiebung von Migranten-Familie aus Nazareth

Dresden (dpo) - Der Kampf gegen Zuwanderung ist nach wie vor eines der Hauptanliegen von Pegida. In Dresden liegt das Augenmerk der Bewegung nun auf einem bizarren Einzelfall: Die Protestierenden fordern die Abschiebung eines jungen Ehepaars aus dem Nahen Osten, das sich in einem Stall am Dresdener Stadtrand einquartiert hat.

Bei dem Paar handelt es sich um Yusuf und Maryam von N. aus Galiläa; die Frau soll nach Zeugenaussagen bei ihrer Ankunft hochschwanger gewesen sein.
Dass das Paar in einem verwahrlosten Stall untergekommen ist, sorgt bei Anwohnern für Unmut.
"Zwischen den Tieren übernachten die. Und die Frau trägt natürlich ein Kopftuch", empört sich eine 74-Jährige, die zwei Straßen weiter wohnt. "In anderen Kulturen macht man das vielleicht so, aber hier nicht", erzählt die Rentnerin und zupft ihr Kopftuch zurecht. Sie habe die beiden schon beobachtet, als sie am Vormittag vergeblich von Haus zu Haus zogen und um Obdach baten.
Von solchen Typen könnte es in Dresden bald nur so wimmeln, wenn nicht die Notbremse gezogen wird.
Andere Pegida-Demonstranten befürchten, das Paar könnte weitere "Südländer" oder gar "Neger" aus dem Morgenland anlocken. "Spätestens am 6. Januar wimmelt es hier doch nur so von Kameltreibern", erklärt der 27-jährige BWL-Student Lars W., der sich mit mehreren hundert Mitdemonstranten für die Ausweisung des Paares starkmacht. "Und dass die, kaum hier angekommen, gleich ein Kind in die Welt setzen, war ja wohl klar. So geht das christliche Abendland zugrunde!"
Auch dass über dem Stall schon seit Tagen ein seltsamer Stern steht, beunruhigt die Demonstranten. "Ich bin zwar nicht abergläubisch, aber sowas kann ja wohl kein gutes Zeichen sein", so eine besorgte Dresdnerin.
Dann heute gegen Mittag die Frohe Botschaft für die Demonstranten: Die Dresdner Behörden geben offenbar dem Druck der Straße nach und haben die junge Familie vor wenigen Minuten in Abschiebehaft genommen. Sobald die Frau und das Neugeborene reisefähig sind, werden sie in ihr Heimatland zurückgebracht – wo ihnen nach eigenen Angaben Verfolgung durch einen Diktator droht.
ssi, dan; Idee: jbl; Fotos: Anneka / Shutterstock
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