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UNO lobt Luxemburg für großzügige Aufnahme von Wirtschaftsflüchtlingen

Luxemburg (dpo) - Lob für ihre Flüchtlingspolitik bekommt die EU eher selten. Doch genau das ist jetzt im Fall von Luxemburg passiert: Das Flüchtlingshilfswerk der UNO pries das kleine Land heute für seinen beispiellosen Einsatz für Wirtschafts- und Fiskalflüchtlinge, denen das Großherzogtum oft nach langer Flucht wieder neue Perspektiven bietet.

Dabei hoben die Gutachter der UNO besonders die schnelle und unbürokratische Eingliederung von Menschen mit Taxationsevasionshintergrund in die heimische Gesellschaft hervor. So hätten bereits tausende US-Amerikaner, Europäer und Asiaten, die in ihren Heimatländern von fiskalischer Verfolgung bedroht waren, in den vergangenen Jahren in Luxemburg Zuflucht gefunden.
"Mir blieb gar keine andere Wahl", berichtet ein US-amerikanischer Flüchtling, der anonym bleiben möchte, gegenüber dem Postillon. Einst als CEO eines großen Unternehmens erfolgreich, hatte ihn sein Land durch eine brutale Steuerpolitik ins Exil getrieben. "Der Finanzminister persönlich hatte mich und meine Firma im Visier!", so der traumatisierte Amerikaner, dessen Frau und Kinder bis auf Weiteres noch im von Steuerterror geplagten Ursprungsland verharren müssen. "Wir sind Luxemburg wirklich sehr, sehr dankbar, dass wir hier mit offenen Armen empfangen worden sind.” Sogar für eine Tochterfirma seines alten Arbeitgebers kann er vor Ort tätig sein.
Von Luxemburg mit offenen Armen empfangen: Wirtschaftsflüchtling
"Diese Menschen haben alles verloren", lobt auch die Flüchtlingsorganisation Pro Asyl die humanitären Bemühungen der Luxemburger. "Anstand, Ehrgefühl, Moral, ethische Prinzipien, einfach alles – außer ihrem grenzenlosen Wohlstand natürlich. Dass Luxemburg ihnen trotzdem mit Respekt und Toleranz begegnet, ist vorbildlich. Davon können sich andere EU-Staaten eine Scheibe abschneiden."
Vor allem Angehörige verfolgter reicher Minderheiten aus Nordamerika, Deutschland, Frankreich und Großbritannien zählen zu den Neuankömmlingen. Verständigungsprobleme mit der einheimischen Bevölkerung gebe es dennoch so gut wie keine. "Vor allem, weil hier alle geschliffenes Business-Englisch sprechen."
Einzig bei der Größe der Flüchtlingsunterkünfte wurde Kritik laut. So würde die Zahl der Briefkästen an manchen Gebäuden darauf hindeuten, dass sich zum Teil 30 bis 50 Wirtschaftsflüchtlinge eine einzelne Wohneinheit teilen müssen.
swo, ssi, dan; Fotos: Shutterstock
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