Tierschützer räumen der als Speisefisch beliebten Art kaum noch Hoffnung aufs Überleben ein. "Die Fischstäbchenbestände im Atlantik befinden sich auf einem historischen Tiefststand", so der dänische Ozeanologe Erik Fritjof-Hansen vom Iglo-Institut in Kopenhagen. Vor allem der gewaltige Hunger der Industrieländer nach den fischigen Proteinlieferanten trage dazu bei, dass die Fangflotten immer weiter aufs offene Meer segeln, wo die scheuen Tiere ihre Brutplätze haben. So werden oft ganze Populationen an einem Tag ausgerottet.
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Wegen ihrer plumpen Gestalt werden Fischstäbchen selten als Zierfische gehalten. |
Isländische Fischer kannten die seltsamen Stäbchen schon seit Jahrhunderten als unerwünschten Beifang, den sie wieder ins Meer warfen. Erst seit der nahezu blinde britische Fischer Bromley Hargreave im Jahr 1921 versehentlich ein Fischstäbchen in seiner Pfanne briet, weiß man auch um die kulinarischen Vorzüge der Spezies. Seitdem sinkt die Zahl der Tiere mit jedem Jahr weiter.
Trotz der düsteren Aussichten wollen europäische Aquazoos noch einen letzten Anlauf zur Rettung des Atlantischen Fischstäbchens unternehmen – in Form eines großen Zucht- und Auswilderungsprogramms in der Nordsee. Im Juni sollen die ersten 5 x 15 Fischstäbchen in die Freiheit entlassen werden.