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Ratgeber: So verhalten Sie sich korrekt, wenn Ihnen die Queen gegenübersteht

Was für eine Ehre! Elisabeth II. aka Die Königin von England gewährt Deutschland die Gnade eines dreitägigen Staatsbesuchs. Aber was, wenn die vitale 89-Jährige plötzlich vor Ihnen steht und Sie nicht wegrennen können, weil Ihr Knöchel verstaucht ist? Der Postillon hat - well, of course! - recherchiert und erklärt Ihnen, wie Sie sich gemäß der höfischen Etikette verhalten:

Kleidung und Äußeres
Bei offiziellen Empfängen, an denen die Queen teilnimmt, gilt eine sehr strenge Kleiderordnung. Frauen sollten in der Regel Uniform tragen und sich mit möglichst vielen Orden behängen. Säbel sind kein Muss, werden aber gern gesehen. Von Männern hingegen wird erwartet, dass sie in wallendem Ballkleid erscheinen. Gern gesehen wird auch ein auf die Wange geschminkter Union Jack oder das Wappen des Hauses Windsor.
Kinder wiederum werden der Queen am besten in dezentem Geschenkpapier überreicht.

Die Begrüßung
Angesprochen wird Queen Elizabeth II. wie folgt: Bei der ersten Erwähnung sollte sie als "Her (niemals 'Herr'!) Absolutely Magnificent, Royal and Allmighty Majesty, Highness and Lord Protectress of the Realm and the Seven Seas, Bold Conqueress of All Land and the British Isles although Scotland is Quite Shaky at the Moment" tituliert werden. Im weiteren Gesprächsverlauf reicht ein informelles "Ey, du!" oder "Hörma!"

Im Gespräch
Die Queen hat das erste Wort. Anschließend dürfen Sie ein Wort sagen. Dann wieder die Queen, dann wieder Sie. Ein sinnvolles Gespräch entwickelt sich dadurch leider selten, aber so will es die höfische Etikette. Bewährte Wörter sind etwa "Corgi", "Foxhunt" oder "Ascot"; als absolute No-Gos gelten dagegen "Charles", "Guillotine" und "Elfmeterschießen".

Bei Tisch
Traditionell hat die Queen - ähnlich wie beim Gespräch - das Recht auf den ersten Bissen. Vorsicht: Die alte Dame ist dafür berüchtigt, mehrfach den ersten Bissen anzutäuschen und jeden vom Tisch entfernen zu lassen, der darauf hereinfällt und vor ihr mit dem Essen beginnt. Ebenso fällt jeder in Ungnade, der mit Besteck isst – das darf seit Jahrhunderten nur die Monarchin.
Ist das Essen dann endlich in vollem Gange, gehört es sich, kontinuierlich aus vollem Halse "God Save the Queen" zu singen, um die lauten und potenziell peinlichen Essgeräusche der Königin unauffällig zu übertönen.

Faustkampf
Sollten Sie mit der Queen überraschend in einen Faustkampf verwickelt werden, gibt es einiges zu beachten. Der Queen steht traditionell der erste Schlag ("Ius Primae Plagae") zu. Sollten Sie diesen weggesteckt haben, geht es ganz informell weiter. Jeder schlägt, so oft und fest er/sie kann, bis einer der Kontrahenten zu Boden geht. Geht die Queen zu Boden, sollten Männer ihr dezent zunicken. Von Frauen wird zumindest ein angedeuteter Knicks erwartet. Sollten Sie jedoch den Faustkampf verlieren, dann Gnade Ihnen Gott. Die Queen ist dafür bekannt, dass sie bezwungenen Gegnern anschließend mit einem Säbel der britischen Kavallerie den Kopf abtrennt.

Geschenke
Vorsicht: Alle Geschenke, die Elizabeth II. erhält, werden einmal im Jahr vom Buckingham Palace in einer Liste veröffentlicht. Sie sollten sich also zweimal überlegen, ob die ganze Welt wissen soll, dass Sie der Queen einen Gipsabguss Ihres Intimbereichs geschenkt haben. Wählen Sie deshalb lieber ein traditionelles Präsent wie Pralinen, eine Kolonie in Übersee oder Ihren Sklavendienst auf Lebenszeit.

Plan B

Oder Sie scheißen einfach auf alle vorher genannten Empfehlungen und verhalten sich völlig normal. Immerhin sind Sie kein Untertan dieses anachronistischen Inzuchthaufens und müssen deshalb auch nicht nach deren albernen Regeln spielen.

ssi, dan; Fotos Queen: Zoran Karapancev, Dutourdumonde Photography, Featureflash, Joseph Sohm, Anna Jurkovska, Zoran Karapancev / Shutterstock.com
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