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Sigmar Gabriel schließt Große Koalition für 2017 aus, weil ihm CDU und CSU zu links sind

Berlin (dpo) - Nun also doch: Sigmar Gabriel hat einer Fortführung der Großen Koalition nach der Bundestagswahl 2017 eine Abfuhr erteilt. Dem SPD-Vorsitzenden, der in den letzten Monaten durch besondere Härte gegen Griechenland, unermüdliches Werben für das Freihandelsabkommen TTIP sowie Forderungen nach mehr "patriotischem Selbstverständnis" und Heimatgefühl aufgefallen war, sind die Unionsparteien inzwischen zu links.

"Mit weichgespülten Konsensparteien wie CDU und CSU können wir auf Dauer nicht zusammenarbeiten", so Gabriel heute in Berlin. "Klar. Mit der Union können wir jetzt noch einige SPD-Kernthemen wie Vorratsdatenspeicherung, TTIP, Fracking, öffentlich-private Partnerschaften und vielleicht sogar den Rauswurf Griechenlands aus der EU durchsetzen, aber das war’s dann auch mit den Schnittmengen."
Die Frage, ob seine Partei ihm in seiner Einschätzung der Lage überhaupt zustimme, beantwortete Gabriel kämpferisch. "Von so 'nem Sozenkram wie Basisdemokratie halte ich nicht viel. Da komme ich auch kaum dazu, weil ich ständig Meinungsartikel für die Bild-Zeitung schreiben oder mich mit Pegida-Leuten treffen muss."
Wer in Zukunft CDU und CSU als möglicher Koalitionspartner der SPD ablösen soll, ist noch nicht klar. "Jedenfalls auf keinen Fall diese grünen Öko-Fritzen", tönt der SPD-Vorsitzende. Denkbar dagegen sei eine Koalition mit der AfD ("Jetzt wo die diesen links-grün versifften Lucke losgeworden sind"), den Republikanern oder "Bündnis C – Christen für Deutschland".
ssi, dan; Foto: 360b / Shutterstock.com
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