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Studie: Jede dritte Frau täuscht sich beim Masturbieren einen Orgasmus vor

Salzburg (Archiv) - Wissenschaftler der Universität Salzburg haben herausgefunden, dass 34 Prozent aller europäischen Frauen bei der Selbstbefriedigung den Höhepunkt nur vortäuschen. Für ihre Studie befragten die Forscher mehr als 20.000 Frauen zwischen 18 und 65 Jahren in 13 europäischen Ländern.

Laut Prof. Maria Gernhuber, die die Studie leitete, liegt der Grund für das Vorspielen des Orgasmus bei der Masturbation oft darin, dass Frauen den langweiligen und unbefriedigenden Akt schnellstmöglich beenden wollen. "Aus Empathie mit sich selbst täuschen sie dann bei der Masturbation lieber den Orgasmus vor, als sich die eigene sexuelle Unfähigkeit spüren zu lassen", so Gernhuber.

So stellt sich der Postillon-Zeichner eine Frau bei der Selbstbefriedigung vor.

Frauen sehen sich auch häufig zur Selbstbefriedigung genötigt, ohne dass sie Lust dazu hätten. "Viele setzen sich selbst unter Druck, weil Selbstbefriedigung heutzutage als Teil einer gesunden Sexualität geradezu vorausgesetzt wird", erklärt Gernhuber.

Experten raten im Allgemeinen davon ab, den Höhepunkt vorzutäuschen: "Wird der Orgasmus gespielt, denkt die Frau, sie habe alles richtig gemacht. Vermutlich wird sie es beim nächsten Mal wieder so machen. Also wird es wahrscheinlich wieder keinen Orgasmus geben", so Sexualpsychologe Frank Sommer. Ein Teufelskreis.

Ganz anders sieht es bei Männern aus: Hier ergab eine bereits 2007 von Maria Gernhuber geleitete Untersuchung, dass sich lediglich vier Prozent einen Orgasmus bei der Selbstbefriedigung vorspielen. Die meisten von ihnen nutzten zur Vortäuschung von Ejakulat zuvor bereitgelegte Schmierseife oder ähnliche Substanzen, die sie anschließend unauffällig verschwinden ließen.

EZ, ssi, dan; Foto oben: Shutterstock, Bild rechts: Rama, Lizenz: CeCILL; Erstveröffentlichung: 18.2.16
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