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Tierschützer befreien Cro und setzen ihn in chinesischem Panda-Reservat aus

Stuttgart, Wolong (dpo) - In einer spektakulären Rettungsaktion haben PETA-Aktivisten gestern den bekannten deutschen Pandabären Cro (29) betäubt und in ein Reservat in der chinesischen Provinz Sichuan ausgeflogen. Im Wolong-Naturreservat kann das Tier nun endlich ein artgerechtes Leben führen. Pandas stehen seit Jahren auf der roten Liste der gefährdeten Arten.

"Ein Panda wie Cro gehört ins subtropische Gebirge und nicht auf die Bühne", erklärt PETA-Aktivist Jörg Beuß. "Wir konnten nicht länger mit ansehen, wie dieses majestätische Geschöpf im Namen der Musikindustrie zur Unterhaltung des Publikums vorgeführt wurde." Insgesamt zwei Jahre lang habe man Cros Rettung akribisch geplant.
Mit einem Hubschrauber wurde Cro von den Tierschützern in das Reservat gebracht.
Gestern ging dann alles ganz schnell: Mit einem Betäubungspfeil wurde der Bär in einem Stuttgarter Stadtteil niedergestreckt, in einen Lieferwagen gezogen und an einen sicheren Ort gebracht.
Eine anschließende tierärztliche Untersuchung förderte Erschreckendes zutage: "Wir waren schockiert, wie abgemagert er für einen Großen Panda war", so Beuß. "Nur noch Haut und Knochen." Bis auf wenige Stellen sei dem Tier zudem überall am Körper das Fell ausgegangen. Auch nach scharfen Krallen habe man vergeblich gesucht. "Im Gebiss fehlten zehn der normalerweise 42 Zähne", berichtet Beuß. "So einen unterernährten und unterentwickelten Panda habe ich noch nie gesehen. Man will sich gar nicht vorstellen, was er durchmachen musste."
Nach der Untersuchung wurde Cro mit einem GPS-Sender versehen und nach China ausgeflogen. Dort transportierte ihn das Team mit einem Helikopter ins Wolong-Naturreservat, wo schon alles für seine Ankunft vorbereitet war.
"Momentan macht er noch einen verwirrten Eindruck", berichtet Jörg Beuß. "Es wird Zeit brauchen, bis er sich an seinen natürlichen Lebensraum gewöhnt." Immerhin habe er nach anfänglichem Zögern schon ein wenig Bambus geknabbert.
Die Tierschützer sind zuversichtlich, dass der Bär schon bald wieder genug Kraft hat, um sich mit einem der Pandaweibchen im Reservat zu paaren und Junge zu zeugen.
dan, ssi; Foto oben: picture alliance / Colegota, CC BY-SA 2.5 ES, Foto rechts: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 3.3.16
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