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Griechenland bittet um weitere Finanzhilfen, um Wasserwerfer und Tränengas bezahlen zu können

Athen (dpo) - Griechenland braucht neue Finanzhilfen von der internationalen Gemeinschaft. Andernfalls könne das Land die hohen Kosten für Tränengas, Wasserwerfer und Schlagstöcke zur Niederschlagung von Protesten gegen Sozialkürzungen nicht mehr bewältigen, heißt es in einem Brief der Regierung an die Europäische Zentralbank (EZB), den Internationalen Währungsfonds (IWF), die Europäische Kommission (EU) sowie den Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM).

Mehrere Milliarden Euro jährlich fließen derzeit in zusätzliche Polizeiausrüstung, die benötigt wird, um das griechische Volk vom Austeritätskurs der Gläubiger zu überzeugen.
Plädiert an die internationale Solidarität, um sein Volk weiter verprügeln zu können: Tsipras
"Die laufenden Kosten zur Verprügelung von Demonstranten reißen ein riesiges Loch in unseren Haushalt", erklärt der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras in dem Schreiben. "Die Proteste am Wochenende konnten wir nur unter Zuhilfenahme unserer letzten Ersparnisse niederschlagen." Inzwischen reiche das Geld nicht einmal mehr für Tränengas und Pfefferspray. "Um Demonstranten zu vertreiben, müssen unsere Polizisten deshalb Messer, Schneidbrett und Zwiebel mit sich führen."
Auch in anderen Bereichen werde bereits strikt gespart. "Unsere Wasserwerfer sind derzeit nur auf Sprühregen eingestellt, um Wasser zu sparen", wird in dem Schreiben moniert. Zudem müssten Gummigeschosse mühsam eingesammelt und wiederverwendet werden, während kaputte Schlagstöcke provisorisch durch Salatgurken ersetzt würden.
EZB, IWF, EU und ESM signalisierten inzwischen grundsätzliche Bereitschaft, zusätzliche Milliarden nach Athen zu überweisen – allerdings nur, wenn die Regierung weitere Renten- und Gehaltskürzungen sowie Steuererhöhungen gegen den Willen des griechischen Volkes durchsetzt.
pfe, dan, ssi; Foto oben: De Visu / Shutterstock.com, Foto rechts: Ververidis Vasilis / Shutterstock.com
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