Gabriel will erst nach der Bundestagswahl entscheiden, wer SPD-Kanzlerkandidat wird

Berlin (dpo) - Endlich spricht er Klartext: Nachdem seit Monaten darüber spekuliert wird, wen die Sozialdemokraten als Kanzlerkandidaten ins Rennen schicken, hat der Parteivorsitzende Sigmar Gabriel heute erstmals eine offizielle Erklärung abgegeben. Erst nach der Bundestagswahl wolle er entscheiden, wer SPD-Kanzlerkandidat wird.

"Wir sollten uns nicht voreilig festlegen", erklärte Gabriel im Willy-Brandt-Haus in Berlin. "Wenn wir schon jetzt einen Kanzlerkandidaten benennen, machen wir uns angreifbar. Der politische Gegner wird ihn attackieren und bis zur Wahl sturmreif schießen. So wie damals bei Peer."
Deshalb soll der SPD-Kanzlerkandidat erst am Tag nach der Bundestagswahl, die am 17. oder 24. September stattfinden wird, ernannt werden.
Er persönlich könne sich durchaus vorstellen, selbst zu kandidieren, so Gabriel. "Im Falle eines überraschenden Wahlsieges stünde ich selbstverständlich als Kanzlerkandidat bereit", erklärte er. "Falls wir aber ein ähnlich desaströses Wahlergebnis einfahren, wie bei den letzten Wahlen, dann lasse ich gerne einem anderen Genossen oder gar einer Genossin den Vortritt."
Allerdings fordert Gabriel im Falle einer Niederlage auch, dass es kein "Weiter so!" geben darf: "In diesem Fall müsste der Kanzlerkandidat Verantwortung übernehmen und zurücktreten, während ich als Parteivorsitzender die Scherben zusammenkehren würde, die er oder sie hinterlassen hat."
ssi, dan; Foto: Shutterstock
Artikel mit Freunden teilen:
Neuere Ältere

Leserkommentare

Dieser Text sollte niemals angezeigt werden!