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Frau will Geburt durchleben, um Schmerzen ihres erkälteten Mannes nachzuempfinden

Duisburg (dpo) - Das muss wahre Liebe sein: Um wenigstens annähernd nachzuvollziehen, welche unmenschlichen Schmerzen ihr Mann regelmäßig ertragen muss, wenn er erkältet ist, will eine 32-jährige Duisburgerin ein Kind zur Welt bringen – komplett ohne Betäubung. Die Idee für den ungewöhnlichen Liebesbeweis kam der Frau, als sie zum wiederholten Mal ihren vor Schmerzen wimmernden Mann von einer Erkältung gesundpflegen musste.

"Seit wir zusammen sind, konnte ich mir nie so ganz vorstellen, was Holger da zum Teil mehrmals im Jahr durchmacht", berichtet Beate Behling, die inzwischen im sechsten Monat ist. "Irgendwann dachte ich mir: Wenn ich jemals verstehen will, was bei Halsweh, Schnupfen und Husten in Holgers Körper passiert, muss ich wenigstens einmal ähnliche Schmerzen erlebt haben."
Natürlich ist ihr klar, dass man die Schmerzen einer Geburt nicht direkt mit Holgers traumatischen Erkältungen vergleichen kann. "So eine Geburt ist ja auch nach fünf bis 72 Stunden durchgestanden. Bei meinem Mann bedeutet eine Erkältung manchmal bis zu zwei Wochen unerträgliches Leid. Aber wenn ich jemals annähernd da rankommen will, ist eine Entbindung meine beste Chance."
Nicht berücksichtigt in dieser Grafik ist, dass Frauen spätestens nach den Wechseljahren keine Geburten mehr aushalten müssen, während Männer ihr ganzes Leben immer wieder von Erkältungen geplagt werden.
Zumindest einen groben Vergleichswert dürfte Beate Behling durch die Entbindung erhalten: Experten auf dem Gebiet der Männerheilkunde schätzen, dass eine Erkältung beim Mann in etwa fünfmal so große Schmerzen erzeugt wie eine gewöhnliche Geburt. Kommt es zu Komplikationen oder handelt es sich um eine Mehrlingsgeburt können die Leiden der Gebärenden sogar annähernd das Schmerzniveau eines von einem grippalen Infekt niedergestreckten Mannes erreichen.
Beate Behling hofft, dass Holger bei der Geburt an ihrer Seite sein kann. "Es sei denn, er spürt ein leichtes Kratzen im Hals. Aber dann werde ich versuchen, ihn notfalls einfach ins gleiche Krankenhaus aufnehmen zu lassen, damit ich ihn direkt nach der Entbindung besuchen kann."
fed, ssi, dan; Foto oben [M]: Shutterstock; Erstveröffentlichung: 2.3.17
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