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Keiner seiner Generäle mutig genug, Kim Jong-un auf Nutellamund hinzuweisen

Pjöngjang (dpo) - Wer soll es ihm nur sagen? Seit heute Morgen traut sich keiner von Kim Jong-uns Generälen, den großen Führer Nordkoreas darauf hinzuweisen, dass sein Mund großflächig mit Nutella verschmiert ist. Offenbar will niemand mit einem derartigen Hinweis in Ungnade fallen.

"Der Große Führer stieß direkt nach dem Frühstück zu uns, um eine wichtige Militärbasis zu inspizieren", erzählt General Son Young-chul nervös. "Meine Kollegen und ich sahen natürlich sofort, dass sein ganzer Mund mit Nutella oder einer anderen Nuss-Nougat-Creme verschmiert war. Vielleicht hat er auch ein Schokoeis gegessen."
Doch keiner der tapferen Soldaten fand den Mut, um Kim Jong-un auf die Klecker-Panne hinzuweisen.
"Es gab ein kurzes Zeitfenster, vielleicht eine Minute lang, in dem einer von uns ihn vorsichtig darauf hätte hinweisen können, ohne in Ungnade zu fallen", so Son. "Aber offenbar hofften alle - mich eingeschlossen - darauf, dass einer der anderen dieses Risiko eingehen würde. Was für eine Fehlannahme!"
Mittlerweile sind mehrere Stunden vergangen, während derer Kim Jong-un sich die Verschlussmechanik eines Raketensilos erklären ließ und Tipps zur Verbesserung der Computertechnik des Kontrollraums gab, die seine Generäle begeistert zur Kenntnis nahmen:
"Inzwischen sind wir, fürchte ich, alle dem Tod geweiht", erklärt Son, der sich immer wieder den Schweiß von der Stirn wischt. "Früher oder später wird er in den Spiegel schauen und dann wird er wissen, dass wir es die ganze Zeit gewusst und geschwiegen haben. Jetzt kann uns nur noch ein Wunder retten. Oder einer meiner Kollegen opfert sich."
Denn hätte Son Young-chul nicht Frau und Kinder, wüsste er schon, wie er vorgehen würde: "Ich würde ein feuchtes Taschentuch nehmen, ein Stolpern oder einen Schwächeanfall simulieren und im Fallen versuchen, seinen Mund zu reinigen. Warum macht Ho Nam-Gi das nicht? Der ist schon fast im Ruhestand."
Genau in diesem Moment erklärte Kim Jong-un, dass er mit seinen Generälen nun zu Mittagessen gedenke. Auf seine Ankündigung, es gebe zum Nachtisch Schokoladenkuchen, ging ein Seufzer der Erleichterung durch die Reihen der Anwesenden – gefolgt von entsetztem Stöhnen, als der Große Führer sagte, er müsse vorher nur noch kurz auf die Toilette.
ssi, dan; Fotos: KCNA
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