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Soli runter, keine Steuererhöhungen, kein Klimaziel! FDP setzt sich in Sondierungen durch

Berlin (dpo) - Es waren zähe Verhandlungen, doch die Freien Demokraten können zufrieden sein: In den Sondierungen zur Großen Koalition hat sich die FDP mit wesentlichen Kernforderungen durchsetzen können. So wurden unter anderem die Klimaziele Deutschlands aufgeweicht und die Anhebung des Spitzensteuersatzes verhindert.

Für FDP-Chef Christian Lindner stellen die ersten Ergebnisse der Sondierung zur Großen Koalition späte Genugtuung dar: "Was haben alle auf mir rumgehackt, als ich Jamaika platzen ließ", so der Parteivorsitzende der Liberalen bei einer gemeinsamen Pressekonferenz. "Doch jetzt zeigt sich, dass nur durch diesen Rückzug liberale Politik im Sinne unserer Wähler erst möglich wurde."
So sieht das gemeinsame Positionspapier der Großen Koalition vor, den Spitzensteuersatz nicht zu erhöhen, den Solidaritätszuschlag schrittweise zu senken und die Klimaziele für 2020 auszusetzen. Zudem wurde eine Obergrenze von rund 200.000 Flüchtlingen pro Jahr und ein Aussetzen des Familiennachzugs beschlossen.
"Danke, Merkel! Danke, Schulz! Danke, Seehofer!", so Lindner. "All das hätten wir in den Jamaika-Sondierungen niemals gegen die Grünen durchgekriegt. Endlich gibt es eine Koalition ohne lästige linke Bremser, hinter der wir als Liberale voll und ganz stehen können!"
Etwas ratlos zeigte sich die FDP, wie die nächsten vier Jahre in der Opposition aussehen sollen. "Das wird natürlich knifflig, so zu tun, als würde uns das alles nicht gefallen", räumt Lindner ein. "Aber andererseits kann man ja immer noch mehr fordern. Steuern noch weiter runter! Klimaziele noch weiter lockern! Noch mehr Politik für die Wirtschaft!"
Wolfgang Kubicki knufft Lindner in die Seite und flüstert etwas in sein Ohr. "Ach ja, die AfD-Wähler hätte ich fast vergessen", flüstert Lindner zurück, bevor er ruft: "Und natürlich noch weniger Flüchtlinge!"
pfg, ssi, dan; Foto: dpa
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