Hamburg (dpo) - Schön, wenn es auch mal die Kleinen schaffen: Der kultige Hamburger Außenseiter-Fußballclub HSV spielt ab der nächsten Saison neben dem großen FC St. Pauli in der ersten Liga. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit machte der Verein am Samstag mit einem 6:1-Sieg gegen Ulm den Aufstieg perfekt, mit dem noch zu Beginn der Spielzeit niemand gerechnet hatte.
Neben dem Oberklasse-Traditionsclub St. Pauli wirkt der HSV authentisch und erfrischend. So verzichtet der Verein bewusst auf Kommerz und setzt mit Klaus-Michael Kühne lediglich auf einen Investor sowie einige Kleinaktionäre.
Auch die Spielstätte des HSV im Stadtteil Bahrenfeld, die noch den urigen Namen "Volksparkstadion" trägt, strahlt den Charme längst vergangener Fußballzeiten aus.
"Klar, die sind jetzt erstmal für viele die kleine Malochertruppe, die es sensationell nach oben geschafft hat", erklärt Fußballexperte Dennis Bohlken. "Und natürlich ist es auch recht wahrscheinlich, dass es für sie am Ende der nächsten Saison direkt wieder nach unten in die zweite Liga geht. Das ist auch keine Schande, sie sind nun mal ein kleiner Verein. Aber ganz abschreiben würde ich sie noch nicht."
So oder so: Mit Platzhirsch St. Pauli dürfte der Bundesliga mindestens ein Hamburger Fußballclub langfristig erhalten bleiben.
bgr, dan, ssi; Foto: Imago