Die ganze Welt blickt auf Rom: Im Vatikan versammeln sich die Kardinäle der katholischen Kirche im Konklave, um einen neuen Papst zu wählen. Doch was passiert eigentlich genau hinter den verschlossenen Türen der Sixtinischen Kapelle? Hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten zur Papstwahl:
Wer kann Papst werden?
Theoretisch kann jeder katholisch getaufte und ungepiercte Mann über 34½, der nicht verheiratet ist (Konkubinen okay), Papst werden. Allerdings ist es mehr als sechs Jahrhunderte her, dass ein Papst kein Kardinal war – damals wurde im Jahr 1378 der Preiskämpfer und Gewichtheber Bartolomeo Prignano durch eine Verwechslung zum Pontifex gewählt (Papst Strangulator I.)
Warum dürfen keine Frauen Papst werden?
Frauen haben keinen Penis. Ohne Penis ist es absolut unmöglich, das Papstamt auszuüben.
Wer entscheidet, wer Papst wird?
Der Papst wird von allen Kardinälen bestimmt, die beim Tod des bisherigen Papstes unter 80 Jahre alt waren und die gerade Zeit und Bock haben. Insgesamt trifft dies auf 133 Kardinäle zu.
Warum entscheidet eigentlich nicht Gott darüber, wer sein Statthalter auf Erden wird?
Gott ist älter als 80 Jahre und damit im Konklave nicht stimmberechtigt.
Wer sind die Favoriten bei der Papstwahl?
Darüber haben wir bereits berichtet. Zur Meldung:

Wie läuft die Wahl ab?
Die stimmberechtigten Kardinäle versammeln sich in der Sixtinischen Kapelle, wo nach einem kurzen Sektempfang, einer Vorstellungsrunde und dem Stechen von Erinnerungs-Hüft-Tattoos ("I was in the conclave 2025 and all I got was this lousy tattoo") leere Stimmzettel verteilt werden. Auf diese schreiben die Kardinäle in gut leserlicher Schrift, was sie sich zum Abendessen wünschen. Anschließend sitzt das Konklave schweigend beisammen, bis jemand aufspringt und laut den Namen eines Kandidaten ruft. Der aufgerufene Kandidat muss schließlich seine Eignung für das Amt in fünf Kategorien demonstrieren (Beicht-Biathlon, Kanzel-Freistil, Bikini-Wettbewerb, Weihwasser-Wettsaufen und Halma), bevor per Handzeichen über seine Kandidatur abgestimmt wird. Erreicht der Kandidat eine Zweidrittelmehrheit, ist er der neue Papst.
Wieso werden die Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle eingesperrt?
Während der Wahl werden vom Kardinaldekan immer wieder verschiedene Beschwörungen per Pentagramm vorgenommen, um gefallene Engel und Dämonen - darunter auch den Teufel persönlich - um Rat zu fragen, welcher Kandidat gut geeignet ist. Der Trick: Die Kardinäle wählen dann genau den von den bösen Mächten Genannten nicht. Dass die Sixtinische Kapelle abgesperrt ist, dient also zum Schutz der Öffentlichkeit, damit keine Dämonen nach draußen entkommen können.
Gibt es auch eine Septinische Kapelle?
Nein.
Warum dürfen keine Frauen mitwählen?
Frauen haben keinen Penis. Ohne Penis ist es absolut unmöglich, einen Papst zu wählen.
Was passiert, wenn zwei Kandidaten genau gleich viele Stimmen haben?
In dem besonderen Fall, dass zwei Kandidaten exakt gleich viele Stimmen erhalten, tritt der ältere der beiden auf seinen Konkurrenten zu und ruft "Irrideo vultum tuum" ("Ich verspotte dein Antlitz"). Anschließend tauschen die Widersacher abwechselnd so lange Ohrfeigen aus, bis sich einer der beiden hinsetzen muss. Dieser Prozess heißt im Kirchenrecht "Divina electio per alapam" und kam zuletzt im Konklave von 1903 zur Anwendung, als Kardinal Giuseppe Mechiorre Sarto nach 127 Ohrfeigen gegen Kardinal Mariano Rampolla del Tindaro erfolgreich zum Papst Pius X. gekrönt wurde. Aufgrund des kräftezehrenden Duells war er jedoch während seiner Amtszeit stets gesundheitlich angeschlagen und verstarb 1914.
Was passiert, wenn sich das Konklave nicht einigen kann?
Können sich die Kardinäle in den ersten 33 Wahlgängen nicht einigen, sieht das Kirchenrecht vor, dass alle Teilnehmer des Konklaves als Heretiker gebrandmarkt und nackt über den Petersdom getrieben werden, wo sie von der Menge mit faulem Gemüse beworfen und verspottet werden. Anschließend wird die katholische Kirche abgewickelt und das Papstamt abgeschafft. Bislang reichte das stets als Drohung aus, um einen Papst zu finden.
Wie erfährt die Öffentlichkeit über die Wahlergebnisse?
Durch Rauch aus einem speziellen Schornstein der Sixtinischen Kapelle. Schwarzer Rauch bedeutet, dass noch kein Papst gewählt wurde, weißer Rauch bedeutet: Es gibt einen neuen Papst. Bedeutung weiterer Signale: Gelber Rauch = der Toiletteneimer muss gewechselt werden, Blauer Rauch = Hilfe, hier ist alles voll blauem Rauch!, Roter Rauch = Kardinal an Altersschwäche verstorben, Brauner Rauch = bitte zwanzig Familienpizzen Salami Champignon mit extra Käse
Abgeschaut hat sich der Vatikan die Sache mit den Rauchzeichen von Winnetou 2.
Wie wird der verschiedenfarbige Rauch erzeugt?
Den Rauch pustet der Kardinaldekan persönlich in den Schornstein. Dazu raucht er eine spezielle Weihrauch-Zigarre (Cigarra Thymiata Sacra), die entweder trocken (weißer Rauch) oder nass (schwarzer Rauch) ist und verschiedene Beimischungen (Schwefel, Kupferchlorid, Strontiumnitrat, Asbest) enthält. Je nach Länge des Konklaves kam es bereits vor, dass einer oder mehrere Kardinaldekane an dieser schweren Aufgabe aufgrund schweren Lungenversagens verstarben – zuletzt im Jahr 1775, als im Laufe des 134-tägigen Konklaves insgesamt 14 Kardinaldekane verschlissen wurden.
Was passiert, wenn ein Hirte plötzlich eine Schafherde mitten durch das Konklave treibt?
In diesem Fall muss das Konklave für die Dauer des Durchtriebs unterbrochen werden. Dem Hirten muss anschließend gemäß der Tradition ein Stimmrecht eingeräumt werden, das so viele Stimmen umfasst wie die Anzahl seiner Schafe. Damit wird er zu einer Art Superdelegierter und de-facto-Papstmacher, weshalb die Schweizergarde strikteste Anweisungen hat, unter keinen Umständen Schafe auch nur in die Nähe der Sixtinischen Kapelle zu lassen.
Was passiert nach der Wahl des Papstes?
Der siegreiche Kandidat wird in einen Nebenraum geführt, wo sein Kampfgewicht ermittelt und ein letztes Mal die Existenz eines Penis überprüft wird. Anschließend führt er ein Antrittstelefonat mit Gott, der ihn über den aktuellen Stand im Kampf von Gut und Böse einweiht und ihm eröffnet, dass er wie alle seine Vorgänger künftig Schutzgeld zu zahlen hat, wenn er ein ruhiges Pontifikat ohne Erdbeben, Sintfluten oder Meteoriteneinschläge in den Vatikan haben will.
Schließlich wird er in päpstliche Gewänder gekleidet und tritt auf die Loggia des Petersdoms, wo er mit den Worten "Habemus Papam" der jubelnden Menge vorgestellt wird.
Was bedeutet "Habemus Papam"?
Das weiß leider niemand.
Wie wählt der neue Papst seinen Namen aus?
Er öffnet ein Lateinbuch (Jahrgangsstufe 9) und tippt mit verbundenen Augen auf eine Vokabel. Dies ist fortan sein neuer Name. Sollte es schon vorher einen Papst dieses Namens gegeben haben, wird hinter den Namen eine entsprechende Zahl gesetzt. Der häufigste Papstname ist Et (29 Päpste), gefolgt von Agricola (17 Päpste) und Asinus (14 Päpste).
Wie lange regiert der neue Papst?
Bis zu seinem Todestag am 5. Juli 2029.
Foto Schornstein: Shutterstock