USA (dpo) - Das dürfte dem Weltfußballverband nicht gefallen: Bei der aktuell laufenden Klub-WM in den USA handelt es sich bei der Mehrheit der Zuschauer laut einer ersten Erhebung um die regulären Ersatzspieler der jeweiligen Mannschaften – so etwa auch beim Gruppenspiel zwischen Dortmund und Fluminense.
"Ja, wir haben für das Turnier etwas weniger Tickets verkauft als erwartet", räumt FIFA-Präsident Gianni Infantino ein. "Aber ich möchte mich entschieden gegen diese Darstellungen wehren, dass da angeblich nur die Spieler im Stadion sind und sonst keine Sau da ist. Das stimmt einfach nicht! Beim letzten Spiel der Gruppe F zum Beispiel waren zusätzlich mindestens drei Hotdog-Verkäufer, fünf Security-Mitarbeiter und zwei Journalisten da."
Auch habe gegen Ende der zweiten Halbzeit eine Reinigungskraft, die aufgrund der kaum genutzten Zuschauertoiletten nichts zu tun hatte, auf einem der oberen Ränge Platz genommen und den Rest der Partie mitverfolgt. "Sie sehen also: Das Interesse ist vorhanden", so Infantino. "Alles andere sind Lügen!"
Dass dabei pro Mannschaft 15 Spieler und somit insgesamt 30 Fußballer auf der Bank saßen und die Zuschauer zahlenmäßig in den Schatten stellten, wollte Infantino nicht kommentieren.
Verdächtig ist zudem, dass die FIFA inzwischen insgeheim dazu übergegangen ist, Tickets für das Turnier im Online-Verkauf zu negativen Preisen anzubieten. Fans bekommen so je nach Partie bis zu 500 Euro ausgezahlt, wenn sie auch tatsächlich im Stadion auftauchen und über 90 Minuten einen Platz besetzen.
dav,dan; Foto: Imago Images