Montpellier (dpo) - Mit seinem aktuellen dritten Platz im Gesamtklassement der Tour de France sorgt Florian Lipowitz derzeit für Furore. Doch nun wird der deutsche Newcomer durch eine technische Panne ausgebremst: Nachdem seine Klingel kaputt ging, kann er vorerst nicht mehr überholen.
"Er war richtig gut im Rennen, als es leider mitten in der 16. Etappe seine Klingel erwischt hat", erklärte ein Team-Sprecher. "Das ist ein absolutes Worst-Case-Szenario. Wie soll er noch eine Chance haben, wenn er nicht überholen kann?"
Experten befürchten, dass die Tour damit für Lipowitz gelaufen ist. Denn die Tour-Statuten schreiben klar vor, dass bei Überholmanövern immer geklingelt werden muss. Andernfalls ist der Vordermann nicht über das Überholvorhaben informiert, was gefährliche Stürze nach sich ziehen kann.
Überholmanöver ohne Klingeln gelten als unsportlich und werden nicht selten mit der Disqualifikation geahndet.
Das Problem: In der Klingel ist eine Feder irreparabel gebrochen. Eine neue Klingel aus Deutschland könnte erst innerhalb einer Woche herangeschafft werden, doch dann wäre die Tour de France bereits vorbei.
Zwar existiert eine Ersatzklingel im Team-Ersatzteillager, doch bei ihr handelt es sich um eine Biene-Maja-Kinderklingel, deren Einsatz der 24-Jährige Fahrer aus Uncoolheitsgründen bereits kategorisch ausgeschlossen hat.
Vorerst will Lipowitz auf das unter Radfahrern wohl geläufigste Klingel-Ersatzmanöver ausweichen: Leise möglichst nah an den Vordermann heranfahren und dann laut die Bremsen schnalzen lassen, um elegant auf sich aufmerksam zu machen. Ob die Rennjury hier ein Auge zudrückt, ist allerdings fraglich.
swo, ssi, dan; Foto: Imago