Berlin (dpo) - Wird das Gesundheitswesen so wieder effizienter? Angesichts steigender Kosten für Behandlungen sucht die Bundesregierung nach Einsparmöglichkeiten. Ein neuer Vorstoß der Union sieht nun vor, dass Zahnbehandlungen künftig nicht mehr von speziell ausgebildeten Medizinern, sondern wie früher vom örtlichen Schmied durchgeführt werden.
"Hufschmiede haben alle für Zahnbehandlungen nötigen Werkzeuge und arbeiten erheblich günstiger", erklärt Gesundheitsministerin Warken. "Deshalb halten wir sie für einen adäquaten Ersatz für viel zu teure herkömmliche Zahnärzte. Entweder das, oder die Krankenkassenbeiträge steigen."
Für die Zahnbehandlung von Karies durch einen ausgebildeten Schmied käme künftig anstelle eines Bohrers meist eine Zange zum Einsatz. "Das spart auch langwierige und kostspielige Folgebehandlungen wie Wurzelkanalbehandlungen oder Überkronungen", so Warken. Anästhesie werde mit einer Flasche Schnaps durchgeführt. "Das ist viel angenehmer und lustiger als eine Spritze."
Warum das Gesundheitswesen in Deutschland so heruntergewirtschaftet ist, dass solche Einsparungen überhaupt nötig sind, kann sich Warken nicht erklären. "Ob das jetzt etwas mit unnötigen Maskenbeschaffungen im Milliardenbereich oder jahrelanger Tricksereien bei der Beitragsbemessung zu tun hat, lässt sich leider nicht sagen, weil ich keinen Untersuchungsausschuss zu Jens Spahn zulasse", so die Gesundheitsministerin.
Derzeit prüft die Union, ob es bundesweit noch genügend Schmiede gibt, um flächendeckende Zahnversorgung gewährleisten zu können. Falls nicht, müsse auch über den Einsatz von Barbieren nachgedacht werden, heißt es aus CDU-Kreisen.
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