Würzburg (dpo) - Der Ansturm auf Sarah Benalis Hautarztpraxis ist gigantisch – und das, obwohl die 19-Jährige ihr Medizinstudium erst frisch begonnen hat. Denn bereits jetzt vergibt die clevere Würzburgerin Termine an verzweifelte Patienten, die diese in voraussichtlich 12 Jahren wahrnehmen können, wenn sie endlich ihre eigene Praxis besitzt.
"Seit ich angefangen habe zu studieren, steht mein Telefon nicht mehr still", erzählt die Studienanfängerin. "Alle möglichen Leute rufen mich an und wollen wissen, ob ich im Jahr 2037 noch einen Termin frei habe. Habe ich übrigens nicht. Erst wieder Februar 2038."
Ihre künftigen Patienten sind trotzdem zufrieden. "Ein Termin im Februar 2038 ist deutlich früher als bei den anderen Fachärzten, bei denen ich angerufen habe", berichtet Heinz Vogel (61, Kassenpatient), den es seit einigen Wochen in der Leiste juckt. "Ich freu mich schon darauf, dass sich endlich mal jemand meinen fiesen Ausschlag anschauen wird in etwas mehr als einem Jahrzehnt."
Die vielen Anrufe wachsen Benali allerdings langsam über den Kopf. Sie kommt kaum noch zum Studieren. "Dann müsste ich alle Termine leider nach hinten schieben", fürchtet sie.
Doch auch hierfür hat die 19-Jährige schon eine Lösung parat: Eine gute Bekannte, die derzeit in die 8. Klasse der Realschule geht und danach eine Ausbildung zur Sprechstundenhilfe machen will, nimmt künftig ihre Termine entgegen.
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