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Postillon-Liveticker 1. Mai

Der 1. Mai, Feiertag der Arbeit, Geißel der Menschheit, Lutschbonbon der Mächte - er hat offiziell begonnen. Der Postillon-Liveticker informiert Sie minutiös über die neusten Ereignisse in Berlin, Hamburg und Berchtesgaden:



17:23 Uhr: Hiermit verabschieden wir uns und geben zurück in die angeschlossenen Funkhäuser.

17:22 Uhr: Abpfiff! Aus! Aus! Aus! Das Spiel ist aus! Die Gegendemonstranten trennen sich von den Nazis mit einem klaren 3:1 Sieg, und das obwohl die Schiedsrichter mehrfach Spieler der Linken vom Sitzplatz verwiesen. Schon jetzt darf man sich auf das Rückspiel im nächsten Jahr freuen. Wir hoffen, dass wir Sie auch dann wieder zahlreich begrüßen dürfen.

17:01 Uhr (Berlin): Der Gewerkschaftsbund (DGB) demonstriert schon seit 7 Uhr morgens durchgehend gegen die hohe Stressbelastung, den mangelnden Feiertagszuschuss und die unmenschlichen Arbeitszeiten auf Gewerkschaftsdemos.

16:59 Uhr (Berlin): Die Nazis müssen zur Bornholmer Straße umkehren. Die Demo droht zu scheitern. Der Führungskader packt sich bereits die ersten Selbstmordpillen in die Backen. Man will dem Feind nicht in die Hände fallen.

16:27 Uhr (Berlin): Das Wetter setzt Wasserwerfer gegen Demonstranten und Polizei ein. Es regnet.

16:11 Uhr (Hamburg): Was für eine brutale Demonstration sinnloser Gewalt gegen Schwächere ausgerechnet am 1. Mai! Der HSV liegt gegen den 1. FCN mit 3:0 vorn und besiegelt womöglich den Abstieg der Franken.

16:02 Uhr (Berchtesgaden): Das Bier fließt in Strömen. Einzelne Maifestteilnehmer beginnen spontan schuhzuplatteln.

15:49 Uhr (Berlin): Bundestagsvizepräsident Thierse und andere prominente Politiker werden auf Wunsch der übrigen linken Demonstranten von Polizisten aus der gegen die Nazidemo errichteten Sitzblockade gelöst. Shake-Hand zwischen Polizisten und Politikern für die Presse.

15:33 Uhr (Berlin): Eine Gruppe aus Polen angereister Skinheads prügelt sich mit deutschen Neonazis. Grund: Ausländerhass.

15:00 Uhr: Kaffeepause bis 15:30 Uhr.

14:45 Uhr: Etwa 500 Neonazis versammeln sich an der Bornholmer Straße (Berlin). Alkoholfahnen werden geschwenkt, Parolen skandiert. Ein Kamerad wird schwarz angemalt und demonstrativ verprügelt.

14:02 Uhr (Berlin): Der Postillon-Reporter zieht dem Kollegen vom Bild-Newsticker das Netzwerkkabel raus. Die Folge: 26 Minuten keine neuen Nachrichten auf Bild.de.

13:34 Uhr: In Hamburg überschneidet sich vor dem Verlagshaus Gruner + Jahr versehentlich eine Demo von Neonazis mit einer von unterbezahlten Neonazubis. Große Verwirrung, dann wird gemeinsam marschiert.

12:00 Uhr: Mittag! Polizei, Linke und Rechte treffen sich zum traditionellen gemeinsamen 1.-Mai-Mittagessen. Um 1 Uhr soll's weitergehen.

11.29 Uhr (Berlin): Würg! Immer wieder versuchen betrunkene Gegendemonstranten, die Absperrungen zu durchbrechen.

11:13 Uhr (Berlin): Ein an Leukämie erkrankter Punk wird versehentlich von anderen Punks verprügelt.

10:44 Uhr: In Berchtesgaden steht der Maibaum jetzt endlich. Kinder in Trachten tanzen mit bunten Bändern um ihn herum. Blasmusik.

10:43 Uhr (Berlin): Jetzt kommt auch endlich Pfefferspray zum Einsatz. Augen tränen, Nasen laufen, Suppen bekommen Pfiff.

10:42 Uhr (Berlin): Die Fronten verhärten sich. Polizisten versuchen Sitzblockaden aufzulösen. Sonst alles friedlich. Der Postillon-Reporter wirft ein paar Steine, um die Stimmung ein wenig anzuheizen.

9:33 Uhr (Berlin): Jetzt muss alles schnell gehen. Man verabschiedet sich, schüttelt Hände. Dann legen die Polizisten ihre Uniformen an, die Nazis machen sich marschbereit und Linksautonome bereiten Sitzblockaden vor.

8:26 Uhr (Berlin): Immer noch alles ruhig. Polizisten, Nazis und linke Autonome treffen sich zum traditionellen gemeinsamen 1.-Mai-Frühstück. Alle plauschen nett.

0:00 Uhr: Der 1. Mai geht los. Es ist außergewöhnlich ruhig und dunkel. Hoffentlich wird es heller, wenn der Tag anbricht. Noch keine Toten.
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