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Nette Schwiegersöhne beklagen Vertrauensverlust durch Wulff-Affäre

Berlin, Hannover (dpo) - Die Affäre um den Privatkredit von Bundespräsident Christian Wulff hat unerwartete Auswirkungen: Wie Recherchen des Postillon ergaben, hat Wulffs Verhalten das Bild des netten Schwiegersohns nachhaltig beschädigt. Glaubten viele Mütter bisher, dass ihre sanft säuselnden und stets lächelnden Schwiegersöhne kein Wässerchen trüben könnten, so ist nun ein tiefer Riss in der Fassade entstanden.

Dank Wulff im Abseits: Stefan F.
Stefan F. musste dies am eigenen Leibe erfahren: Der adrett gekleidete und wohl frisierte junge Mann lernte die Eltern seiner Verlobten kennen, als die Geschichte um Wulff gerade immer weitere Kreise zog.
"Sie wollten von mir wissen, wie ich meine Eigentumswohnung finanziert habe, ob ich in irgendwelche dubiosen Geschäfte verwickelt bin und ob ich die volle Wahrheit sage", so Stefan F. "Alle meine Antworten ernteten nur skeptische Blicke. Und das obwohl ich zuvor das Essen gelobt und gepflegt Konversation betrieben habe."
Am Ende hätten sich seine künftigen Schwiegereltern bei ihrer Tochter sogar erkundigt, wie es ihrem letzten Freund, dem Sänger einer Punkband, gehe.
Bringt Schwiegersöhne in Verruf: Wulff
Ulrich Büskens vom Bundesverband der netten Schwiegersöhne (BvnSs) kennt dieses Problem: "Christian Wulff hat uns mit seinem Verhalten wahrlich einen Bärendienst erwiesen. Da wir ziemlich langweilig sind, ist das Vertrauen potentieller Schwiegereltern absolut notwendig, damit wir bei der Partnerwahl überhaupt eine Chance haben", so Büskens, "Als mit Wulff einer von uns ins Amt kam, haben wir noch gefeiert."
Der BvnSs fordert den Bundespräsidenten auf, wenigstens auf die diesjährige Weihnachtsansprache zu verzichten: "Wenn nette Schwiegersöhne eines nicht gebrauchen können, dann sind das Schwiegereltern, die ausgerechnet an Weihnachten daran erinnert werden, dass gepflegtes Aussehen und Höflichkeit nichts über den Charakter aussagen."
nkr, ssi; Foto rechts: Gilles Alayrac, CC BY-SA 3.0, Foto links: Presidencia de la Nacion, CC BY-SA 2.0
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