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Alle am Prozess gegen Pistorius Beteiligten zufällig ebenfalls unter Mordverdacht

Pretoria (dpo) - Der Fall um Sprintstar Oscar Pistorius wird immer spektakulärer. Erst heute Morgen wurde bekannt, dass gegen Hilton Botha, den leitenden Ermittler der Polizei, ein Verfahren wegen siebenfachen versuchten Mordes läuft. Nun ergab eine genauere Untersuchung, dass offenbar auch alle anderen Prozessbeteiligten unter Mordverdacht in verschiedenen Fällen stehen.

Entsprechend angespannt war die Stimmung heute im Gerichtssaal.
Steht ebenfalls unter Mordverdacht: Botha
"Die Anklage gegen meinen Mandanten ist angesichts dieser neuen Erkenntnisse eine Farce", erklärte Pistorius' Anwalt Barry Roux, dem vorgeworfen wird, im Jahre 2011 zwei Prostituierte im Drogenrausch umgebracht zu haben. "Wie kann ein vorbelasteter Chefermittler wie Botha überhaupt noch ernst genommen werden? Das gleiche gilt für den Richter, der unter Verdacht steht, seinen eigenen Vater getötet zu haben."
Diese Argumentation wies Staatsanwalt Gerrie Nel, der vor einigen Monaten dabei gefilmt wurde, wie er im Zuge eines Raubüberfalls auf ein Spirituosengeschäft die Kassiererin erschoss, entschieden zurück: "Nur weil jemand rein zufällig unter Mordverdacht steht, heißt das nicht, dass er in einem völlig anderen Mordfall befangen wäre. Wir alle kennen das Sprichwort: Wer nicht unter Mordverdacht steht, der werfe den ersten Stein."
Anschließend kam es zu tumultartigen Szenen. Die Ordnung konnte nur durch das beherzte Eingreifen der Gerichtsdiener wiederhergestellt werden, gegen die gerade ein Ermittlungsverfahren wegen versuchten gemeinschaftlichen Mordes an einem Kollegen läuft.
ssi
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