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Weil niemand da hinwill: TomTom löscht Saarland aus Navigationsgeräten

Saarbrücken (Archiv) - Der Hersteller von Navigationsgeräten TomTom hat heute bestätigt, schon seit Anfang des Jahres keine Karten des Saarlands mehr in seiner Software zu führen. Die Begründung des Konzerns: Da ohnehin niemand ins Saarland fahren möchte, wird der Speicherplatz der TomTom-Geräte sinnvoller genutzt. Bislang habe sich noch niemand über die fehlenden Karten beschwert.

Laut firmeninterner Statistik wurde das Saarland zwischen 2008 und 2020 insgesamt lediglich fünfmal angesteuert. Davon seien vier TomTom-Nutzer nur deshalb ins Saarland gefahren, weil sie sich am Navi vertippten und 'Homburg' statt 'Hamburg' eingaben. Die fünfte Person wurde kurz danach wegen krankhaft selbstzerstörerischer Tendenzen in eine Psychiatrie eingeliefert und gilt als nicht zurechnungsfähig.

Der freigewordene Speicherplatz wurde durch Karten von Orten ersetzt, die von Touristen öfter angesteuert werden als das Saarland. In der 2022er-Software sind somit etwa Straßenkarten der syrischen Stadt Kobane oder des Death Valley (USA) enthalten.

Im Saarland selbst hält sich die Aufregung in Grenzen, denn auch die überwiegende Mehrheit der dort ansässigen Menschen nutzt das Navigationssystem in der Regel nur für Fahrten aus dem Saarland hinaus: "Im Prinzip wollen nicht einmal Saarländer irgendwo anders hin im Saarland. Wenn sie etwas in ihr Navi eingeben, dann sind das stets Orte, die so weit wie möglich vom Saarland entfernt sind", erklärt TomTom-Softwarentwickler Eric Wilms.

Einzig der Tourismusverband des Saarlandes zeigte sich enttäuscht und lud Journalisten aus ganz Deutschland umgehend nach Saarbrücken ein, um die schönen Seiten des Landes zu präsentieren. Leider ist jedoch kein Journalist zu dem Treffen erschienen.

jma, ssi, dan; Hinweis: Artikel an 2018 angepasst; Erstveröffentlichung: 12.8.15
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